Lokales Neuer Glanz für die kleine Basilika: Zwei Millionen Euro für St. Paulin in Trier

Trier · Die Kirche St. Paulin ist  für  zwei  Millionen Euro renoviert worden. Jetzt feiert die Pfarrei den Abschluss der Arbeiten und das 60-jährige Bestehen der Kirche als „Basilica Minor“ mit Festakt.

 Die Fassade der Paulinkirche in Trier-Nord wurde aufwendig restauriert. Unser Foto zeigt das Portal.

Die Fassade der Paulinkirche in Trier-Nord wurde aufwendig restauriert. Unser Foto zeigt das Portal.

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Pastor Joachim Waldorf ist erleichtert: „Nach vier Jahren sind wir so weit und können die Außenrenovierung unserer Kirche St. Paulin endlich abschließen. Vor 60 Jahren wurde sie auch zur Basilica Minor ernannt. Das wird jetzt gefeiert.“  Deshalb lädt die Pfarrei für Freitag, 31. August,  um 19 Uhr zum Festakt in die Basilika ein.

 Die Renovierung der Barockkirche  war in drei Bauabschnitte unterteilt, berichtet Waldorf: „Turm und Fassade, das Kirchenschiff und die Nebengebäude waren eigene Bauabschnitte, die jeweils einzeln beantragt werden mussten. Weil die Basilika unter Denkmalschutz steht, musste das alles von der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Mainz abgesegnet werden.“  Insgesamt kostete die Renovierung rund zwei Millionen Euro. „Neben dem neuen Anstrich musste der Dachstuhl erneuert werden. Wir mussten  Zuschüsse beantragen und natürlich auch qualifzierte Handwerker finden,“ erzählt Waldorf. Das sei während des allgemeinen Baubooms in Trier nicht leicht gewesen.  

Circa  60 Prozent des Betrags übernahm das Bistum Trier, wovon unter anderem die Reparatur des Turms bezahlt wurde. „Aber auch unser Förderverein hat viel Geld gesammelt, rund 165 000 Euro,“ sagt Waldorf.

Peter Schmitz vom eigens 2012  für die Renovierung gegründeten Förderverein erinnert an verschiedene Aktionen, um Spendengelder zu sammeln. „Wir haben mit  Benefizkonzerten und vielen weiteren Aktivitäten Geld gesammelt. So haben wir zum Beispiel die Farbe für den Außenanstrich für 50 Euro pro Quadratmeter symbolisch verkauft. Dabei kamen 40 000 Euro zusammen.  Alte Eichenhölzer aus dem Kirchturm, die ersetzt werden mussten, wurden zu einem Kerzenständer und einem Weinständer umgestaltet und ebenfalls verkauft.“

Die Restsumme der Renovierung musste die Pfarrei St. Paulin selbst übernehmen, da der Außenanstrich nicht zum direkten Erhalt des Bauwerks zählt.

Aber nicht nur den Abschluss der Renovierungsarbeiten gelte es in diesem Jahr zu feiern, sondern auch ein besonderes Jubiläum. 1958, vor 60 Jahren, hatte Papst Pius XII. die Paulinkirche in den Rang einer sogenannten „Basilica Minor“ („kleinere Basilika“) erhoben. Das ist ein besonderer Ehrentitel für bedeutende Kirchengebäude. „Das erklärt sich durch die Märtyrergeschichte der Kirche St. Paulin und auch durch ihre künstlerische Bedeutung“, erklärt Waldorf. Denn die Pfarrkirche St. Paulin ist eine historische Barockkirche mit dem größten Deckengemälde des Rheinlandes,  das 1743 vom Augsburger Christoph Thomas Scheffler geschaffen wurde. Die Fresken über dem Mittelschiff handeln von der Geschichte der Trierer Märtyrer, über dem Chorraum wird die Geschichte des namensgebenden Bischofs Paulinus bildlich erzählt.

Als Waldorf mit den Vorbereitungen der Feier begann, stellte er fest, dass die Originalurkunde des Papstes für die Erhebung der Kirche zur Basilica Minor nicht mehr auffindbar war. „Das war schon etwas mysteriös. Die Urkunde war unauffindbar. Aber wir haben eine beglaubigte Kopie aus der päpstlichen Schreibstube in Rom erhalten. Die wird zur Feier natürlich ausgestellt,“ sagt Waldorf.

Der Festakt beginnt am Freitag, 31. August, um 19 Uhr in der Basilika St. Paulin.

Nach der Begrüßung durch Pfarrer Joachim Waldorf sprechen unter anderem Weihbischof Franz Josef Gebert, Staatsminister Konrad Wolf, Baudezernent Andreas Ludwig, Professor Winfried Weber, Architekt Peter Berdi und Peter Schmitz vom Förderverein.

 Die Paulinkirche hatte seit 1982 einen gelb-weißen Außenanstrich.   Wissenschaftliche Analysen ergaben, dass die ursprüngliche Farbfassung  aus den Farben Rotbraun, Gelb und Weiß bestand. Diese Farben wurden dann auch für den Neuanstrich verwendet.

Die Paulinkirche hatte seit 1982 einen gelb-weißen Außenanstrich. Wissenschaftliche Analysen ergaben, dass die ursprüngliche Farbfassung  aus den Farben Rotbraun, Gelb und Weiß bestand. Diese Farben wurden dann auch für den Neuanstrich verwendet.

Foto: TV/Hans-Peter Linz

 Weiter geht’s mit dem Pfarrfest am 1. und 2. September (siehe Info).

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