Klassentreffen der Kultbands vergangener Jahrzehnte

Trier · Gut 350 Menschen sind einen Tag vor Heiligabend im großen Saal der Tufa zusammengekommen, um das zweite "Tefftival" zu besuchen. Zu sehen und zu hören gab es dabei Bands, die es eigentlich nicht mehr gibt.

 Schlaghosen-Rock im Rüschenhemd: Die Bands The Flaming Toasters mit Bernd Bredin (links) und Uwe Reinhard alias Jimi Berlin ist eine der Gruppen beim zweiten „Tefftival“. Tv-Foto: Karin Pütz

Schlaghosen-Rock im Rüschenhemd: Die Bands The Flaming Toasters mit Bernd Bredin (links) und Uwe Reinhard alias Jimi Berlin ist eine der Gruppen beim zweiten „Tefftival“. Tv-Foto: Karin Pütz

Trier. Als der Kürenzer Musiker Helmut "Teff" Steffgen im Dezember 2011 mit 52 Jahren gestorben ist, kam schon bei der Trauerfeier die Idee auf, ein Konzert zu seinen Ehren zu geben (der TV berichtete): Das "Tefftival" wurde geboren. Im vergangenen Jahr waren die Karten zu dem Konzert binnen kürzester Zeit ausverkauft, und spätestens seit Montag dürfte klar sein: Mit dem "Tefftival" ist eine weitere Kultveranstaltung in den Trierer Kalender dazugekommen.
Wie der Lebenskünstler und Rock\'n\'Roller "Teff" es wohl gefunden hätte, dass so viele alte Weggefährten ihm zu Ehren ein Konzert geben und dadurch ein Musiknetzwerk entstanden ist? "Ihm wäre das Herz aufgegangen, und er wäre sehr stolz gewesen", sagt Ulle Backes, Sänger der "Nice Persons". "Teff hat den Rock\'n\'Roll gelebt."
Doch das "Tefftival" ist alles andere als eine melancholische Veranstaltung. "Ein besseres Klassentreffen ist das hier", meint Backes. Auch im Publikum kennt man sich untereinander, viele Musiker aus der Region sind vertreten. Und so macht gerade die Vielfältigkeit der Bands den Reiz der Veranstaltung aus. Während Nazgul den entspannten Jazz-Rock-Fans instrumental den Abend versüßt, lassen The Flaming Toasters mit Sänger Uwe Reinhard alias Jimi Berlin zu psychedelischen Klängen die 1970er Jahre aufleben. Wäre in der Halle kein Rauchverbot, man wähnte sich um Jahrzehnte zurückversetzt. Zwischendurch gilt es, den Träger des Ehrenpreises zu benennen. Im vergangenen Jahr hatte Lusthansa den Preis erhalten, dieses Jahr geht er an Konzertveranstalter Ingo Popp. Moderator Dieter Lintz lobt Popps Mut zu ungewöhnlichen Veranstaltungsorten und betont: "Er macht Kultur!"
Dann tritt Urgestein Steff Becker auf. Seine Bühnenpräsenz ist legendär. Für diesen Abend hat er seine Band Superbox neu zusammengestellt und überzeugt mit seiner markanten Blues-Rock-Stimme. Auch The Organic Anti Beat-Box Band, Didi Könen und Konsorten sowie SpVgg Rock mit den unvergesslichen The Pride of every Mother in Law geben ihre Aufwartung und sorgen für einen vort(r)efflichen Vorweihnachtsabend, der erst nach 2 Uhr endet. kap

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