Kleidersammlungen für second-hand-shops

TRIER. (red) Achtsamkeit bei Kleidersammlungen empfiehlt die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), landesweit zuständige Behörde für die Überwachung des Sammlungsrechts.

"Kleiderspenden für Not leidende und bedürftige Menschen sind eine sehr gute Sache, wenn die Spenden auch den auf den Handzetteln angegebenen gemeinnützigen Zwecken zugute kommen. In letzter Zeit versuchen jedoch zunehmend auch Geschäftemacher, unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit in die eigene Tasche zu wirtschaften", betont Claudia Bies zuständige Referatsleiterin bei der ADD. Zum Erhalt der Spendenbereitschaft und zum Schutz des Vertrauens der Bevölkerung in die zweckentsprechende Verwendung der Sammel-Erträge rät die ADD, sich die Handzettel mit Sammelankündigungen genauer anzusehen. Vorsicht ist bei Spenden geboten die mit Gemeinnützigkeit werben, aber sehr kurzfristig angekündigt werden, oft von einem auf den nächsten Tag; keinen Namen des Veranstalters der Sammlung tragen (zum Beispiel eine anerkannte Wohlfahrtsorganisation, ein eingetragener Verein mit Anschrift oder Angabe der Registrierungsnummer des zuständigen Amtsgerichts), sondern nur den Hinweis auf einen Abholdienst und/oder eine Telefonnummer nennen, unter der niemand erreichbar ist; oft eine Nachahmung der Kleidersammlungen anerkannter Wohlfahrtsorganisationen sind. Bei solchen Sammelaufrufen oder in Zweifelsfällen sollte man bei den zuständigen Sammlungsbehörden, das sind die Kreisverwaltungen oder die Stadtverwaltungen der kreisfreien Städte, nachfragen. Die Behörden können gegebenenfalls ein Verbot der Sammlung prüfen oder auch Polizei und Staatsanwaltschaft einschalten. Nicht davon betroffen sind selbstverständlich die rein gewerblichen Sammlungen, bei denen ausdrücklich auf die kommerzielle Nutzung der Spenden hingewiesen wird. Die ADD achtet darauf, dass Sammlungen, die mit Gemeinnützigkeit werben, dies auch tatsächlich sind. Die Menge der nur scheinbar gemeinnützigen Sammlungen nimmt in letzter Zeit aber zu. Auch wenn sich die Zahlen kaum fassen lassen, so scheint es doch möglich zu sein, mit Kleiderspenden für angeblich Not leidende Menschen Geld zu machen. Die Kleidung landet oft in Second-Hand-Shops, auf Flohmärkten oder wird gar als Heizmaterial verwendet. "Diese Praktiken weniger schwarzer Schafe schaden den gemeinnützigen Sammlungen", betont Claudia Bies.

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