Flugplatz Trier-Föhren „Kleine Auszeit“: So waren die Rundflüge für krebskranke Kinder

Föhren · Acht Stunden lang hieß es am Samstag bei bestem Flugwetter: Start frei für Rundflüge mit krebskranken Kindern und deren Angehörigen. Piloten und viele andere Freiwillige waren am Flughafen Föhren im Einsatz, um von Krebs betroffenen Familien einen unvergesslichen Nachmittag zu bescheren.

Mehr als zehn Flugzeuge waren im Einsatz mit 13 Piloten und Pilotinnen von verschiedenen Flugplätzen.

Mehr als zehn Flugzeuge waren im Einsatz mit 13 Piloten und Pilotinnen von verschiedenen Flugplätzen.

Foto: Monika Traut-Bonato

„Ich kann ein Flugzeug lenken, ich schaffe das. Jetzt kann ich alles schaffen“, sagt der neunjährige Henry, als er aus dem Flugzeug steigt und strahlt. Rundum sieht man entspannte Gesichter, lachende Kinder. Es duftet am Flugplatz Föhren nach Stockbrot, das über offenem Feuer gebacken wird. Selbstgebackene Pizzen, Würstchen vom Grill, jede Menge Kuchen sind die kleinen kulinarischen Highlights. In der Halle wird an Nistkästen gehobelt, die Kinder rennen und spielen, die Erwachsenen sehen entspannt aus. Die „kleinen Tanzmäuse“ aus Schweich haben gerade ihren Auftritt beendet.

Henry hat vor kurzem seine Krebstherapie erfolgreich überstanden und freut sich, heute dabei zu sein zu können. Er ist einer von den rund 70 Gästen, die zu der Feier am Flugplatz gekommen sind, der an diesem Tag zu einem echten Ort der Begegnung wird. 40 Helfer und 13 Piloten unterstützen das Projekt „Kleine Auszeit“.

Acht Stunden lang hieß es am Samstag bei bestem Flugwetter: Start frei für Rundflüge mit krebskranken Kindern und deren Angehörigen. Veranstalter war der Jugendförderverein Flugplatz Trier. Mehr als zehn Flugzeuge waren im Einsatz – mit Piloten und Pilotinnen von verschiedenen Flugplätzen.

Familien mit krebskranken Kindern können im Mittelpunkt stehen

 Acht Stunden lang hieß es am Samstag bei bestem Flugwetter Start frei für Rundflüge mit krebskranken Kindern und deren Angehörigen.

Acht Stunden lang hieß es am Samstag bei bestem Flugwetter Start frei für Rundflüge mit krebskranken Kindern und deren Angehörigen.

Foto: Monika Traut-Bonato

Eingeladen zu der Feier waren Familien mit schwer erkranktem Kind und Familien, in denen etwa ein Elternteil an Krebs verstorben ist. Ärzte aus dem Mutterhaus Trier, Vertreterinnen der Villa Kunterbunt, des Fördervereins krebskranker Kinder Trier und der Elterninitiative krebskranker Kinder Koblenz waren alle eingeladen.

Sonja Fischbach, Psycho-Onkologin der Villa Kunterbunt, brachte es auf den Punkt: „Wenn man sieht, wie fröhlich die Kinder sind und wie selbstbewusst sie aus der Maschine steigen, wenn sie es geschafft haben – das ist schon berührend und geht zu Herzen. Die Menschen in ihrer privaten Freizeit zu sehen, ist etwas Wunderbares. Das hier gibt unseren Familien mit den Kindern einfach die Möglichkeit, einmal etwas ganz Besonderes zu sein, im Mittelpunkt zu stehen auf die schöne Art und Weise. Nicht anders zu sein durch die Therapie.“

Sowohl die Föhrener Ortsbürgermeisterin Rosi Radant als auch Kathrin Schlöder als Vertreterin des Landrats, betonten, dass sie die Aktion „Kleine Auszeit“, die nun bereits zum vierten Mal stattfand, gerne unterstützen. „Es hat uns sehr gut gefallen, dass in diesem Jahr ein Netzwerk aufgebaut wurde, wo viele verschiedene Akteure zusammen gekommen sind und dadurch die Arbeit für die einzelnen erleichtert wird“, stellte Kathrin Schlöder fest. Etliche Monate Vorbereitungszeit von vielen freiwilligen Akteuren gingen der Veranstaltung voraus.

An Ort und Stelle bauten Auszubildende des Bürgerservice Trier Nistkästen, aus deren Erlös beispielsweise die Rundflüge finanziert werden. Das Material zum Bau war gespendet worden. 100 verkaufte Nistkästen bedeuten 100 Rundflüge, so lautete die Parole. Spenden kamen ebenfalls von Piloten des Flugplatzes Föhren sowie der Gastronomie am Platz. Christian Glessner, Werkstattleiter Bürgerservice, war stolz auf seine sechs Azubis vor Ort. „Sie machen das heute alles freiwillig, finden die Aktion sehr gut, haben die Nistkästen vorbereitet und bauen sie zusammen.“ Später durften auch sie eine Runde fliegen.

Worum geht es dem Veranstalter? Hierzu sagten Bernhard Heller und Evi Zisterer vom Jugendförderverein Flugplatz Trier: „Wir möchten vernetzen und Teilhabe ermöglichen. Uns ist es wichtig, dass Menschen zum Flugplatz kommen, die von sich aus nicht auf die Idee kämen. Es sollte ein Tag werden, an dem alle mal die Sorgen des Alltags hinten anstellen konnten, die Welt mit anderen Augen sehen konnten … also eine ‚Kleine Auszeit‘‘.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort