Kleine Fläche, viele Menschen, wenige Autos

Trier · Die Einwohnerzahl in Trier-Nord ist kontinuierlich gesunken - trotzdem ist der Stadtteil immer noch der größte in Trier. Das und mehr zeigt der Blick in die Statistik im heutigen Teil unserer Serie TV-Stadtteiltour.

Trier. Ein Stadtteil größer als die meisten Städte und Dörfer im Landkreis drum herum, das ist Trier-Nord. Der TV hat mit freundlicher Unterstützung des Amts für Stadtentwicklung und Statistik aktuelle Zahlen aus dem Gebiet zwischen Porta Nigra, Maarviertel, Nells Park und Industriegebiet zusammengetragen.
Fläche: Trier-Nord besteht aus den zwei Verwaltungsbezirken Nells Ländchen (im Norden Richtung Trier-Ruwer) und Maximin (im Süden Richtung Mitte-Gartenfeld). Außer bei Wahlen haben diese Stadtbezirksgrenzen aber im Alltag der Bürger kaum eine Bedeutung. Nells Ländchen ist 211 Hektar groß, Maximin 163 Hektar. Mit zusammen 374 Hektar ist Trier-Nord flächenmäßig zwar nur der zwölftgrößte der 19 Stadtteile - einwohnermäßig ist es allerdings der größte Trierer Stadtteil. Die Stadt hat insgesamt eine Fläche von 11 700 Hektar.

Einwohnerzahl: 13 418 Einwohner vermeldet das Amt für Statistik und Stadtentwicklung zum 31. Dezember 2012. Damit hat der Trierer Stadtteil also mehr Einwohner als selbst die kleineren Städte in der Umgebung, beispielsweise etwas mehr als Schweich und Saarburg zusammen. Vor 40 Jahren lebten sogar noch deutlich mehr Menschen in Trier-Nord: Damals, 1970, waren es 15 027. Der weitaus größte Teil der Bewohner, 13 269 Menschen, hat auch den Hauptwohnsitz in Trier-Nord gemeldet.
Haushalte: Der allgemeine Trend zu immer kleineren Haushalten bestätigt sich auch in Trier-Nord. Während die Bevölkerungszahl gesunken ist, ist die Zahl der Haushalte im Stadtteil kontinuierlich gestiegen, sie liegt bei 10 322. In 8319 Haushalten leben alleinstehende Menschen, in 951 sind Kinder zu Hause.
Geschlechter: Wie die Stadt Trier insgesamt so hat auch Trier-Nord einen Frauen-Überschuss: 6490 Männern stehen 6928 Frauen gegenüber. In der Stadt Trier gesamt liegt der Anteil bei 47,9 Prozent Männern und 52,1 Prozent Frauen.
Ausländeranteil: Trier-Nord verzeichnet unter den Trierer Stadtteilen einen relativ hohen Ausländeranteil. 11 569 Deutsche sind dort gemeldet und 1849 Ausländer. Im Bezirk Nells Ländchen liegt der Anteil bei 21 Prozent, in Maximin bei rund zehn Prozent. Zum Vergleich: In der Gesamtstadt gibt es laut den städtischen Daten einen Ausländeranteil von 8,4 Prozent.
Religion: Die Katholiken stellen, wie in ganz Trier, die mit Abstand größte Glaubensgemeinschaft. Die Vergleichszahlen zu 1990 - hier in Klammern - zeigen, dass der Anteil von konfessionslosen Menschen wächst: 7878 Menschen in Trier-Nord gehören der katholischen Kirche an (1990: 9837), 1614 der evangelischen Kirche (1585), 3926 geben keine Religion an (1227).
Verkehr: Dass viel Autoverkehr in der Stadt herrscht, dazu tragen auch die Einwohner von Trier-Nord bei, allerdings unterdurchschnittlich. Sie haben 6215 Kraftfahrzeuge angemeldet, darunter 5222 Autos. Je 1000 Einwohner sind das 389. Das ist deutlich weniger als der gesamtstädtische Durchschnitt. In der Stadt sind 545 Autos je 1000 Einwohner gemeldet.
Zuwachs: Im Saldo ist Trier-Nord 2012 gewachsen. Das resultiert nicht aus der Geburtenzahl, sondern aufgrund höherer Zuzüge. 126 Kinder wurden 2012 geboren, 171 Menschen im Stadtteil sind gestorben. 5010 Menschen zogen weg von Trier-Nord, 5273 zogen in den Stadtteil.
Arbeitsmarkt: Trier-Nord gilt nach wie vor als sozial schwieriger Stadtteil. Sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind 3803 Menschen aus Trier-Nord, darunter 1859 Frauen und 314 Ausländer.
500 Menschen in Trier-Nord sind - Stand Ende 2012 - arbeitslos, darunter 220 Frauen. Das ist in Nells Ländchen eine Arbeitslosenquote von 7,7 Prozent der 18- bis 65-Jährigen und in Maximin eine Quote von 4,1 Prozent. Zum Vergleich: In der gesamten Stadt lag die Quote zum gleichen Zeitpunkt bei 5,6 Prozent.
Wohnen: Als citynaher Stadtteil gibt es in Trier-Nord nur wenig Entwicklungsraum für neue Wohngebiete. Dementsprechend niedrig ist die Zahl von Baugenehmigungen, die die Statistik ausweist: 2012 gab es gerade einmal 16 Baugenehmigungen für Wohngebäude und 42 für Wohnungen in Wohngebäuden. Das war in Zeiten, als beispielsweise die Umnutzung der ehemaligen Franzosen-Gebäude in Castelforte begann, anders. 1995 wurden in Trier-Nord 31 Wohngebäude genehmigt und 93 Wohnungen, 2001 54 Gebäude und 71 Wohnungen. Insgesamt gibt es im Stadtteil 2040 Wohngebäude und 6974 Wohnungen.

Lesen Sie im nächsten Teil der TV-Stadtteiltour Trier-Nord ein Interview mit Ortsvorsteherin Maria Duran Kremer.

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