Kleine Riesen

TRIER. Kleine Schiffe, große Beachtung: Der Schiffsmodellbau-Club (SMC) Trier veranstaltete über Pfingsten sein traditionelles Schaufahren. Gleichzeitig feierte er sein 35-jähriges Vereinsbestehen.

Viel Betrieb herrschte über Pfingsten auf dem Härenwies-Weiher, als die Modellbau-Kapitäne des SMC und etliche Mitglieder befreundeter Vereine (bis nach Essen) mit ihren Schiffen en miniature über das Gewässer tuckerten. Einer guten Tradition folgend veranstaltete der SMC sein Schaufahren. Mit der beachtlichen Resonanz waren die Modell-Skipper sehr zufrieden. "Wir könnten noch ein paar Jugendliche mehr verkraften", sagte Vorsitzender Harald Pollmer (Kenn), der sich mit seinen Vereinskameraden stets um Nachwuchs bemüht.Jachten, Kriegsschiffe und eine Ente

Alles, was aufzubieten war, hatten die Freizeitkapitäne, den Kasten mit der Fernsteuerung in der Hand, aufs Wasser gebracht. Im "Trockendock" waren die Modelle ganz nah zu bestaunen. Den Modellbauern wurden teils "Löcher in den Bauch gefragt". Doch blieben diese keine Antwort schuldig. Kleine Schiffe ist richtig genommen keine treffende Bezeichnung bei Modellen von 2,50 Metern Länge und mehr und einem Gewicht von bis zu 40 Kilogramm. So gut wie keine Sparte ließen die Modellbauer aus: Ozeanriesen, Hafenschlepper, Segelschiffe, Jachten, historische Kriegsschiffe, Feuerlöschboote, sogar Unterseeboote gehörten zu der Schau. Alle Modelle hatten Eines gemeinsam: Ihre Erbauer haben mit sehr viel Liebe zum Detail und penibel genau gearbeitet. Vereinsmitglied Harald Wagner baute mehr als drei Jahre an der "Graf Zeppelin", einem Flugzeugträger der Deutschen Kriegsmarine vor 1945. Dieses Modell habe er sich ausgesucht, weil nur mit einem Kriegsschiff viel Modellbau-Technik zu verwirklichen sei. Viele Bauteile lassen sich funkferngesteuert bewegen, natürlich auch die Radaranlage und der Kran. Wagner sagt über sein Modell: "Das Schiff kam in Wirklichkeit überhaupt nicht zum Einsatz." Nicht jede Ente ist eine leibhaftige: Friedbert Fuchs hat sich den Spaß gemacht, einen täuschend echten "Modell-Erpel" zu bauen. "Max" kann schnell schwimmen, den Kopf bewegen und den Schnabel öffnen, heißt es auf einem Schild - alles ferngesteuert. Als er mal einer Ente Brot zugeworfen habe, sei diese einfach "weggefahren", erzählte ein Modellbaukollege. Zum 35-jährigen Bestehen ehrte der Verein folgende Gründungsmitglieder: Joachim Hennige, den Ehrenvorsitzenden, Jürgen Zerwer, Jürgen Hoffmann, Heinz Kreuzter und Karl Heinz Steffen, der trotz seiner 84 Jahre immer noch begeistert beim Modellbau dabei ist.

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