Kleines Dorf, große Prügelei

24 Behandlungen von Verletzten, davon zwölf Einweisungen ins Krankenhaus: Diese traurige Bilanz zog das DRK Prüm nach dem Nachtumzug am Freitag in Gondenbrett bei Prüm.

Gondenbrett. (cus) Nach dem Nachtumzug gab es beim erstmals aufgestellten Festzelt Schlägereien und Alkoholvergiftungen. Bei der Polizei aktenkundig wurden nur drei Fälle: zwei Körperverletzungen sowie die Zwangseinweisung eines Verletzten mit Verdacht auf Schädelriss. Beim Versuch, ein Strom-Aggregat zu betanken, versengten sich zwei Männer an einer Stichflamme die Haare. Der Umfang des Umzugs hatte sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt auf 36 Wagen und acht Fußgruppen. "Das Zelt war überfüllt. Auf der schmalen Zufahrtsstraße von der Prümer Tafel aus waren beidseitig Autos und Kleinbusse geparkt", kritisiert DRK-Einsatzleiter Oswald Benzel. Für Rettungskräfte sei die Zufahrt fast unmöglich gewesen. "Eine Einbahnregelung und einseitiges Parkverbot wären besser gewesen." Wehrführer Heinrich Tautges sieht beim Veranstalter — der Feuerwehr Mehlental und dem Mehlentaler Sportverein — keine Schuld. Tatsächlich hatte die Verbandsgemeinde eine teilweise Sperrung der Straßen genehmigt. Die direkte Verbindung zur Tafel (K 180) sollte für den Verkehr komplett gesperrt und damit den Rettungskräften vorbehalten bleiben. "Unbekannte haben die Zusatz-Verkehrsschilder von den Straßen gestohlen, die die Ortsgemeinde aufgestellt hatte", berichtet Tautges. Das 500 Quadratmeter große Zelt sei für 1000 Menschen zugelassen. Es seien jedoch nur 650 drin gewesen. Tautges: "Wir hatten mehr als 70 Leute für die Sicherheit im Einsatz, auch von benachbarten Wehren. Wir können nichts dafür, wenn sich junge Leute schon vorher betrinken und dann prügeln."

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