Klettergerüst-Projekt sorgt für Ärger

Biewer · Der Baubeginn für ein großes Klettergerüst auf dem Schulhof der Grundschule Biewer hat bei einigen Ortsbeiräten Bestürzung hervorgerufen. Sie sehen sich uninformiert und empören sich über den Standort und die Größe auf ihrem "Dorfplatz". Der Schulleiterin ist die Aufregung unverständlich: Man habe den Standort einvernehmlich gewählt.

Biewer. Immer wieder knirscht es im Verhältnis zwischen Grundschule und Ortsbeirat Biewer. Vor Jahren hatte es Streit um den Namen der Grundschule gegeben. Einem jetzt erneut gestellten Antrag der Grundschule, ihren Namen in die Bezeichnung "Grundschule Am Biewerbach Trier" abzuändern, hatte der Ortsbeirat im Mai kritisch gegenüber gestanden. In der jüngsten Ortsbeiratssitzung gab es wieder Ärger um die Schule: "Es ist einfach nicht in Ordnung, dass wir nicht über die Baumaßnahme informiert, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt werden", echauffierte sich Jürgen Weiland (CDU).
Grund für die Empörung: Am Morgen vor der Sitzung hatten auf Veranlassung des städtischen Grünflächenamts Mitarbeiter des Bürgerservice auf dem geteerten Schulhof eine große kreisrunde Fläche von knapp 50 Quadratmetern Größe ausgehoben. Dort soll ein sechseckiges Klettergerüst gebaut werden, das hauptsächlich durch einen Sponsorenlauf der Kinder finanziert wird - der Ortsbeirat hatte das Projekt bereits vor Jahren mit 1000 Euro bezuschusst.
Es hätten mehrere Treffen mit Kindern, Eltern, Lehrern, dem Ortsvorsteher und dem Heimatverein auf dem Schulhof gegeben, um nach langer Suche endlich einen geeigneten Standort zu finden, sagt die seit längerem erkrankte Rektorin Gabriele Leonardy auf TV-Anfrage.
Spontaner Ortstermin


Sie zeigt sich völlig überrascht von der Verärgerung des Ortsbeirats. Schließlich habe man vor Ort gemeinsam die Fläche ins Auge gefasst, die sogar abgeschritten wurde.
In der Sitzung des Ortsbeirates kam allerdings harsche Kritik auf: Das geplante Klettergerüst nehme Platz weg für Pkw-Stellplätze und die traditionelle Kirmes. Zudem sei der Standort zu nahe am denkmalgeschützten Turm, von dem gelegentlich Steine aus dem Mauerwerk fielen. Otmar Cartarius (CDU) forderte eine "einstweilige Verfügung" und bemängelte eine stetige Vereinnahmung des "Dorfplatzes" als Schulhof. Wie er machten sich die Ortsbeiräte unmittelbar nach der Sitzung ein Bild von der Baustelle.
"Bestürzt, erzürnt und überrascht über die Lage und das Ausmaß" hat Ortsvorsteher Gerd Kirsch (CDU) nun das Grünflächenamt angeschrieben. In Anbetracht der Kirmes (30. Juli bis 1. August) sei allerdings die zügige Fertigstellung des Klettergerüsts "das kleinere Übel" gegenüber einer Dauerbaustelle mit Bauzaun. gsb

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