Beschluss Trier tritt dem Klimapakt des Landes bei - Worauf sich die Stadt konzentrieren will

Trier · Welche fünf Themenfelder die Stadt Trier nun mit Blick auf den Klimawandel besonders in den Fokus nehmen soll.

Die Tafeln neben SWT-Chef Arndt Müller an der Wand im Hauptgebäude des Energie- und Technikparks zeigen, wie die Stadtwerke Trier die Energiewende umsetzen wollen. Doch die Stadt Trier will noch mehr eigenen Akzente setzen.

Die Tafeln neben SWT-Chef Arndt Müller an der Wand im Hauptgebäude des Energie- und Technikparks zeigen, wie die Stadtwerke Trier die Energiewende umsetzen wollen. Doch die Stadt Trier will noch mehr eigenen Akzente setzen.

Foto: TV/Christian Kremer

Die Stadt Trier tritt dem Kommunalen Klimapakt (KKP) Rheinland-Pfalz bei und setzt damit ein weiteres Zeichen für den eingeschlagenen Weg. Das hat der Stadtrat Trier mit großer Mehrheit auf Antrag des Ampelbündnisses von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP beschlossen. Dagegen stimmte die komplette Fraktion der AfD sowie Einzelratsmitglied Ingrid Moritz.

Mit dem Beitritt zum KKP verpflichtet sich die Stadt Trier, ihre Aktivitäten sowohl im Klimaschutz als auch in der Klimawandelanpassung zu verstärken und dabei ambitioniert vor­zugehen. Denn die Vorgabe für den Beitritt ist die Verpflichtung zu bis zu fünf konkreten Zielen, um bis spätestens 2040 Klimaneutralität zu schaffen und auf Aspekte des Klimawandels zu reagieren. Im Gegenzug erhalten die Kommunen eine individuelle und „maßgeschneiderte“ Beratung zur Umsetzung der einzelnen Maßnahmen.

In dem vom Rat verabschiedeten Beschlussantrag werden konkrete Maßnahmen genannt, zu denen es bereits Beschlüsse gibt oder neue Schwerpunkte gesetzt werden sollen. Folgende fünf Punkte werden dabei priorisiert:

Klimaneutralität der kommunalen Gebäude bis 2033 (Beschluss Zero 2033): Zwar trägt die Stadt Trier mit ihren Gebäuden, Dienstleistungen und Verwaltungsaufgaben nur zu etwa drei Prozent zum gesamtstädtischen CO2-Ausstoß bei, jedoch kommt der Kommune als staatlichem Akteur eine Vor­bildfunktion zu. Der Umbau zu klimaneutralen Gebäuden wird so auch für die Bürger erlebbarer und nachvollziehbarer.

Aufstellung und Umsetzung des kommunalen Wärmeplans: Ein Kommunaler Wärmeplan ist als Prozess zu verstehen, der sich über einen langen Zeitraum streckt. Der Anteil am End­energieverbrauch in privaten Haushalten für Raumwärme liegt bei 70 Prozent. Bei Gewerbe, Handel und Dienstleistung sind es 40 Prozent. Hinzu kommen andere Wärmeanwendungen.

Aufstellung und Umsetzung des kommunalen Hitzeaktionsplans: Aufgrund der Tallage Triers sind die Auswirkungen des Klimawandels schon heute stärker spürbar als in anderen Kommunen. Damit die Stadt für die Einwohner als lebenswerte Stadt erhalten bleibt, sind schnelle Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels notwendig.

Planung einer kommunalen Ladeinfrastruktur für E-Mobilität: Für die Mobilitätswende ist es zwingend erforderlich, eine ausreichende Ladeinfrastruktur für E-Mobilität zur Verfügung zu stellen. Ladesäulen müssen jedoch nicht nur den Bedarfen des Individualverkehrs entsprechen, sondern auch die besonderen Bedürfnisse von Handwerk, Ge­werbe, Verwaltung und städtischer Betriebe berücksichtigen. Auch sind Anpassungen im Nie­derspannungsnetz notwendig, um die Anforderungen einer zunehmenden Elektrisierung in den verschiedenen Bereichen Rechnung zu tragen.

Strategie für einen klimaneutralen Tourismus: Der Tourismus stellt für die Stadt Trier und das Land Rheinland-Pfalz einen bedeutenden Wirt­schaftsfaktor dar. Nachhaltigkeit ist für Konsumenten ein immer stärkerer Entscheidungs­faktor. Dies gilt es, aktiv zu fördern. Zudem wird mit einer nachhaltigen Tourismusstrategie das Image Triers weit über die regionalen Grenzen als Stadt der Zukunft gefördert.

Mit einer Reihe von Maßnahmen mit Blick auf den Klimaschutz ist die Stadt Trier bereits aktiv. So wurden drei Klimaschutzmanager eingestellt. Eine Lenkungsgruppe „Klima, Umwelt, Energie“ mit Rat und Verwal­tung, sowie externer Fachleute und Verbände ist implementiert worden. Als Basis für zukünftige Aktivitäten gilt das jüngst vorgestellte Klimaschutzkonzept, in dem 123 Einzelmaßnahmen aufgelistet sind. Zudem sind die Stadtwerke Trier als 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadt mit vielen innovativen Projekten auf dem Weg zur Co2-Neutralität.

(r.n.)
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