Knoten Ehrang: Freigabe erst Anfang Dezember

Trier · Zum Ärger vieler Autofahrer, die täglich zwischen Trier und Schweich im Stau stecken, verzögert sich die Fertigstellung der Anschlussstelle Ehrang/A 64. Erst sollte der Knotenpunkt Ende Oktober freigegeben werden, dann Mitte November, jetzt heißt es Anfang Dezember.

Trier. Es vergeht kein Tag, an dem der Leiter der Autobahnmeisterei Schweich sich keine Beschimpfungen von verärgerten Autofahrern gefallen lassen muss. Als verlängerter Arm des weit weg sitzenden Autobahnamts Montabaur bekommt Walter Druckenmüller den Frust über Verzögerungen beim Ausbau des Knotenpunkts an der Ehranger Brücke, aber auch entlang der A 64 und B 52 (siehe Extra), unmittelbar zu spüren. "Es ist eine Zumutung, an so einer neuralgischen Stelle muss doch mit Hochdruck gearbeitet werden", sagt beispielsweise Angelika Thielen, die zweimal täglich die B 53 befährt und jedes Mal im Stau steht. Ihre Erfahrung teilen Tausende von Autofahrern.
Weil die Auffahrten zur A 64 gesperrt sind und damit auch ein Wechsel über die Ehranger Brücke Richtung A 1 unmöglich ist, bilden sich Fahrzeugschlangen vor der Schweicher Brücke, in Pallien und natürlich am Knotenpunkt selbst. Wer dort im Ampelstau steht, sieht aus seinem Autofenster die fertige Beschleunigungsspur aus Richtung Hafen mit der ebenfalls fertigen Brückenrampe und wundert sich, weil dort niemand arbeitet.
"Gearbeitet wird oben zwischen Eisenbahnbrücke und Moselbrücke", sagt Druckenmüller, "aber das sieht von unten keiner und jeder denkt, es passiert nichts." Die Bauverzögerung von rund fünf Wochen sei unter anderem deshalb zustande gekommen, weil mehr Erde angefahren werden musste als geplant. Der Boden, der an den Böschungen abgetragen worden sei, habe man für den Aufbau der Rampen nicht wiederverwenden können. Druckenmüller räumt ein, dass an einigen Samstagen (die in der Baubranche als Werktage gelten) nicht gearbeitet wurde. Schuld seien nicht fehlende Bagger oder LKW ("Von denen hat die Firma Schnorpfeil genug"), sondern die Lenkzeiten der Fahrer. Diese seien oft bis freitags aufgebraucht, wenn zehn bis zwölf Stunden täglich gearbeitet werde. Unabhängig davon müssten jedoch die vertraglich vereinbarten Bauzeiten eingehalten werden, sagt der Chef der Autobahnmeisterei. Das gelte auch für Schlechtwetterphasen. Ausfallzeiten müssten durch höhere Leistungsfähigkeit an Tagen, an denen gearbeitet werde, ausgeglichen werden, andernfalls müsse eine Baufirma Vertragsstrafen zahlen.
Druckenmüller: "Wir werden darüber reden müssen. Jeder zusätzliche Tag kostet, maximal kann es bis fünf Prozent der Bausumme ausmachen."Extra

Ausbau zweite Fahrbahn Biewertalbrücke bis Dicke Buche: Geplante Fertigstellung bis Weihnachten 2011, Kosten 3,5 Millionen Euro. Vierspurige Ummarkierung A 64/B 52: Läuft zurzeit ab Dicker Buche talwärts, es werden gelbe Markierungen angebracht, die Ausschreibung für eine Beton-Gleitwand als Mitteltrennung läuft. Sanierung Moselbrücke Ehrang: Voraussichtlicher Beginn 2013, Kosten rund 5,6 Millionen Euro. alf

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