Köstlicher Spaß zum Jubiläum

Langsur · Mit der Komödie "Drei Engel für Ferdi" hat sich die Theatergruppe Langsur zu ihrem 25. Bestehen ein amüsantes Jubiläumsgeschenk beschert. 280 Zuschauer in der Kulturhalle belohnten sie mit vielen Lachern und langanhaltendem Applaus.

 Graf Ferdinand von Hohenhausen (Werner Classen, rechts) will nur das Beste von seinen „drei Engeln“ Hedwig (Margit Heintz), Irmgard (Maria Braun) und Gerda (Daniela Hoffmann, von links): ihr Geld. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Graf Ferdinand von Hohenhausen (Werner Classen, rechts) will nur das Beste von seinen „drei Engeln“ Hedwig (Margit Heintz), Irmgard (Maria Braun) und Gerda (Daniela Hoffmann, von links): ihr Geld. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Langsur. Sie sind die besten Freundinnen - und lästern heftig hinter dem Rücken der jeweils anderen. Und noch eines verbindet Gerda (Daniela Hoffmann) und Hedwig (Margit Heintz): Sie sind unversöhnliche Hausdrachen, die ihren Männern Rudolf und Heinz das Fürchten beibringen - brüllend, befehlend, beherrschend.
Stück in feinstem Platt


Da fühlen die 280 Zuschauer in der Langsurer Kulturhalle Mitleid mit den Pantoffelhelden, die - angetan mit Kittelschürze - von Frauenkoma und Maulkörben für Kampffrauen träumen. Und das alles in feinstem Langsurer Platt.
Gerd Heintz sitzt als Heinz auf seinem Stuhl, duckt sich wie ein verängstigtes Hündchen - und den treuen Dackelblick hat er auch drauf. Ernst Steinbach als Rudolf gibt sich duckmäuserisch, mit latentem Drang zum Aufbegehren. Denn er hat einen Trumpf in der Tasche: In der Kur lernte er den Grafen Ferdinand von Hohenhausen (Werner Classen) kennen, feinster Adel mit direktem Draht zur Queen. Das imponiert selbst den kritischen Frauen.
Da stört natürlich Irmgard (Maria Braun), Gerdas verhasste Schwägerin, mit der sie sich leidenschaftlich streitet. Überhaupt geht es laut zu in der Komödie "Drei Engel für Fredi", die die 1986 gegründete Theatergruppe Langsur mit merkbar viel Spaß auf die Bühne bringt. Classen gibt sich als Graf souverän, weltmännisch, überschüttet seine "drei Engel" mit Komplimenten. Und so fliegen ihm nicht nur die Herzen der Damen, sondern auch ihre Sparbücher zu.
Stück nimmt schnell Fahrt auf


Sein Besuch führt natürlich zu Verwirrungen, schließlich muss sich die schüchterne Irmgard zwischen ihm und den seit Jahren für sie entbrannten Postboten Justus entscheiden. Ingbert Bach spielt ihn zurückhaltend, etwas trottelig, irgendwie gelassen - ein ruhiger Pol zwischen den aufgeschreckt durcheinanderwirbelnden Frauen.
Das Stück nimmt schnell Fahrt auf, wirkt trotz zwei Stunden Länge kurzweilig. Köstlich die Trinksprüche, die sich Maria Braun einfallen lässt, wenn sie zur Likörflasche greift -, und das kommt häufig vor.
Auch auf die Details haben die Akteure geachtet, wie etwa die schreienden Farben der Kittelschürzen oder die verspielte rosa Spange in Gerdas Haar. Das Publikum weiß es zu schätzen, bedankt sich immer wieder mit Szenenapplaus und lautem Gelächter.

Weitere Aufführung am Samstag, 5. November, 20 Uhr, in der Kulturhalle Langsur.Extra

Der Theaterverein Langsur wurde 1986 von sieben Laienspielern gegründet. Im gleichen Jahr führten die Gruppe ihr erstes Stück "Männer sind auch bloß Menschen" auf. Heute zählt der Verein 50 Mitglieder, davon zehn Aktive, die Stefan Herschler, zweiter Vorsitzender des Theatervereins Feyen, mit Ehrennadel und Urkunde ehrte: Claudia Vogeler (zwölf Jahre aktive Mitgliedschaft), Gerd Heintz, Werner und Rosi Classen (16 Jahre), Margit Heintz und Ingbert Bach (20 Jahre), Christel Bauer (21 Jahre), Daniela Hoffmann (25 Jahre) sowie die Gründungsmitglieder Maria Braun und Ernst Steinbach (25 Jahre). mehi

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