Köstliches Komplettpaket: Mundart, Musik, Mahlzeit

Zemmer-Schönfelderhof · Er ist eines der Highlights der alle zwei Jahre stattfindenden Musikerlebnistage Trier-Land: Der traditionelle Mundartabend "Ohrenschmaus" in der Bernhardsklause auf dem Schönfelderhof, bei dem es Deftiges und Hausgemachtes nicht nur auf die Ohren gibt.

 „Een Taas oder a Kännchen?“, fragen sich Irene Ochmann und Hans-Josef Odenbreit aus Zemmer. Mit ihrem Wortgefecht sorgen sie für herzliche Lacher auf dem Mundartabend „Ohrenschmaus“ in der Bernhardsklause auf dem Schönfelderhof. TV-Foto: Dorothee Quaré

„Een Taas oder a Kännchen?“, fragen sich Irene Ochmann und Hans-Josef Odenbreit aus Zemmer. Mit ihrem Wortgefecht sorgen sie für herzliche Lacher auf dem Mundartabend „Ohrenschmaus“ in der Bernhardsklause auf dem Schönfelderhof. TV-Foto: Dorothee Quaré

Zemmer-Schönfelderhof. De Trouliechter begrüßen die Gäste in der ausverkauften Bernhardsklause auf dem Schönfelderhof musikalisch. Wie gewohnt sorgt die Kordeler Band auf dem beliebten Mundartabend "Ohrenschmaus", für den erneut zwei Termine angesetzt worden sind, mit ihren Liedern für Stimmung. Ihr Erfolgsrezept: mitreißende Melodien, moselfränkische Texte. Da geht es um die "Knätschbänk" vor den Häusern - wer dort sitzt, weiß immer genau, was im Dorf alles so passiert. Oder um die Wirtin Mathilde, die nach Mitternacht ihre Stammgäste selbstbewusst herauswirft: "Geht hejm, ihr habt genug gesoff\'!" De Trouliechter müssen an dem Abend auf zwei ihrer Mitglieder verzichten, darunter ihre Hauptmelodiestimme, lassen sich aber nicht lumpen - das Publikum dankt es mit herzlichem Applaus und Mitklatschen.
Unter der versierten Moderation von Armin Wenner und zu leckerer Hausmannskost von Küchenchef Arnold Möseler geben lokale Künstler Mundartstücke zum Besten. So gestatten Waltraud und Helmut Adams aus Zemmer einen Blick durchs heimische Schlüsselloch: Bei "Wie et bei oas daheem zugeht" gerät die Vorbereitung für den Mundartabend zum ehelichen Schlagabtausch.
Auch Irene Ochmann und Hans-Josef Odenbreit aus Zemmer sind wieder mit dabei und liefern etwa mit "Een Taas oder a Känchen" ein köstliches Wortgefecht. Der Welschbilliger Ortsbürgermeister Werner Olk fabuliert über "die Welschbilliger Universität" und Käthe Mossem aus Kordel liefert ein beherztes Plädoyer gegen die schöne neue Konsumwelt mit genmanipulierten aufgepeppten Lebensmitteln und Mindesthaltbarkeitsdatum sogar fürs Klopapier.
Auch Verbandsbürgermeister Wolfgang Reiland, der die Gäste begrüßt hat, zählt wieder zu den Mundartakteuren. "Unser Rezept von Essen, Trinken, Musik und Mundart kommt bei den Leuten gut an, wir haben ein treues Stammpublikum", freut er sich. Er selbst sei mit Mundart aufgewachsen, die er als Faktor der Verständigung sieht: "Auf Platt kann ich Leuten viele Dinge sagen, die ich ihnen auf Hochdeutsch nicht sagen könnte - allein schon, weil ich sie duze." In gemütlicher Runde gehöre Mundart einfach dazu: "Wir schwäatzen haut Oawend Platt!"
Zum ersten Mal mit dabei ist Elvira Crames aus Ehrang mit ihrem Mann. "Ich bin sehr positiv überrascht von dem Abend, ich wollte das hier nicht missen", sagt sie. Viel Lob hat sie für die Akteure, die die Tradition pflegen: "Wenn keiner was macht, dann stirbt das alles aus." DQ

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