Kollision und Kooperation

Die Messen "Deulux" in Trierweiler und "Taff" in Trier finden jetzt definitiv Anfang Oktober zeitgleich statt. Versuche, die Terminkollision zu vermeiden, sind gescheitert; nun stehen die Zeichen auf Kooperation.

 Sind vom Erfolg der beiden Messen überzeugt: Wolfgang Reiland und Klaus Jensen. TV-Foto: Albert Follmann

Sind vom Erfolg der beiden Messen überzeugt: Wolfgang Reiland und Klaus Jensen. TV-Foto: Albert Follmann

Trier/Trierweiler. Die deutsch-luxemburgische Nachbarschaftsausstellung "Deulux" und die neue Trierer Verbrauchermesse "Taff" werden fast zeitgleich über den Tag der deutschen Einheit (3. Oktober) und das darauf folgende Wochenende stattfinden. Die "Deulux" hat vom 3. bis 5. Oktober im Industriegebiet Trierweiler-Sirzenich ihre Tore geöffnet, die "Taff" vom 2. bis 5. Oktober nur etwa zwei Kilometer entfernt im Trierer Messepark. Das gaben Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland und Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen gestern auf einer Pressekonferenz bekannt. Wie bereits berichtet, war es wegen fehlender Abstimmung auf Trierer Seite zu einer Terminüberschneidung der beiden großen Ausstellungen gekommen. Zunächst sollte die "Taff" an einem September-Termin sein, dann wurde auf Oktober umgeschwenkt. Wegen der bereits auf beiden Seiten fortgeschrittenen Planung sei die angestrebte Termin-Entzerrung nicht möglich gewesen, sagten die Bürgermeister. Die "Deulux", die alle zwei Jahre abwechselnd im luxemburgischen Mertert-Wasserbillig und in Trierweiler stattfindet, müsse sich auch nach fest terminierten Luxemburger Messen (Herbstmesse, Ökofoire) richten, argumentierte Reiland; laut Jensen ist eine Verlegung der "Taff" an fehlenden Ausweichterminen wegen der dauerhaften Belegung des Messegeländes in Trier gescheitert. Größere Probleme bei der Firmen-Akquise werden nicht befürchtet. OB Jensen: "Die Schnittmenge von ,Taff' und ,Deulux' ist gering, am ehesten sehe ich die noch im Bau- und Sanierungsbereich." Nun soll versucht werden, aus der Terminkollision das Beste zu machen, etwa durch ein preisgünstiges Kombi-Ticket für beide Messen und einen regelmäßigen Bus-Pendeldienst zwischen Messepark und dem Industriegebiet in Sirzenich. Auch wollen beide Veranstalter ihre "Partnermesse" mit bewerben. Beide Bürgermeister betonten, die Sondierungsgespräche hätten in einer freundschaftlichen Atmosphäre stattgefunden. Die Messe-Organisatoren und die Kammern stünden hinter der Entscheidung. Um künftig Terminüberschneidungen zu vermeiden, sollen sich alle Messeveranstalter der Region im Frühjahr zu einem Abstimmungsgespräch treffen. Meinung Messe in hohen Dosen Klaus Jensen und Wolfgang Reiland wären schlechte Politiker, wenn sie nicht versuchen würden, aus der Not eine Tugend zu machen. Beide hatten die Terminpleite bei Deulux und Taff zur Chefsache erklärt, und keiner wollte sich die Blöße geben, die eigene Ausstellung zugunsten der anderen zu verschieben. Dafür war es auch schon zu spät; viele Firmen hätten nicht mehr umdisponieren können. Nun kommt es im Oktober ungewollterweise zu einer Messe-Kooperation, wie sie mancher Unternehmer für den Raum Trier schon länger fordert. Ob das aber der große Wurf wird, ist fraglich. Kombi-Ticket hin, Bus-Pendeldienst her - die entscheidende Frage ist: Welche Messe-Dosis verträgt der Mensch? Bauwillige mögen noch gerne die Chance nutzen und zwei Standorte abgrasen, aber für einen Familienausflug wäre dies Stress pur. a.follmann@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort