Kolumne Glaube im Alltag Wovon das Herz voll ist, …

Im Evangelium der Eucharistiefeier dieses Sonntags heißt es: „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“ (Lk6,45) Wenn dem so ist, kann man sich vorstellen wie es im Inneren mancher Menschen aussehen muss: wie glücklich, froh und zuversichtlich oder aber auch wie ablehnend, kalt, moralisch verwerflich oder verroht.

 Markus Leineweber. Foto: Roland Morgen

Markus Leineweber. Foto: Roland Morgen

Foto: Rland Morgen/Roland Morgen

Aber Vorsicht! Im gleichen Evangelium steht auch der Satz: „Warum siehst Du den Splitter im Auge Deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht.“ (Lk6,41)

Bleiben wir also bei uns. Hören wir auf unser eigenes Reden: auf das, was wir reden, wovon wir reden über wen wir reden und wie wir reden – auch an Fastnacht. An unserem Reden erkennen wir, wie es in unserem Innersten um uns steht: als einzelner Mensch, als Gesellschaft und als Kirche.

Unser Reden zeugt davon, was im Herzen überwiegt: das Gute oder das Schlechte, das Frohe oder das Traurige, Hoffnung oder Verzweiflung, Offenheit oder Ablehnung, Klage oder Lob. An unserem Reden erkennen wir, was und wer uns wichtig ist. Und wir erkennen, ob überhaupt etwas oder jemand unser Herz so erfüllt, dass unser Mund davon überläuft – oder ob wir eine innere Leere antreffen, die uns verstummen lässt.

Daher tun wir gut daran, häufiger und bewusster uns selber zuzuhören um früh genug die Anzeichen erkennen zu können, sollte unser Herz, als Mensch, als Gesellschaft und als Kirche Gefahr laufen kalt, leer und steinern zu werden. Zu diesem Hinhören lädt uns die vor uns liegende Fastenzeit ein.

Markus Leineweber

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