Komatöse Leichtigkeit

Sie war die Hausband an Triers erstem Sandstrand und hat in antiker Kulisse vor zweitausend Zuschauern gespielt: Jetzt stellt die Trierer Unplugged-Band "Foodcoma" ihre erste CD vor.

 Ganz entspannt: Foodcoma bei einem Auftritt im Exhaus. TV-Foto: Frank Göbel

Ganz entspannt: Foodcoma bei einem Auftritt im Exhaus. TV-Foto: Frank Göbel

Trier. (fgg) Die Trierer Band "Foodcoma" hat eigentlich den falschen Namen: Wenn ein "Essenskoma" nämlich laut Definition der Musiker das ermattende Völlegefühl nach einer üppigen Mahlzeit ist, das nur noch Relaxen zulässt, dann beschreibt das nicht wirklich die Musik, die eher so leicht und flockig rüberkommt wie ein kleiner Salat mit Krabben.

Weil das aber kein so cooler Bandname wäre, bringen sie jetzt doch lieber als "Foodcoma" ihre erste offizielle CD heraus, die mit "Keepin' it simple" umso treffender betitelt sei, wie Frontmann Jan Hennen beteuert: "Das ist wie bei unseren Auftritten alles ganz einfach, unplugged, ohne viele Effekte." Aufgenommen wurde das Album in Eigenregie im geräumigen Proberaum, der mit separatem Aufnahmeraum mit Mischpult eher ein vollwertiges Studio darstellt. "So konnten wir alles selbst kontrollieren und uns so viel Zeit lassen, wie wir wollten", fasst Drummer Dave die Vorteile zusammen.

Dass bei aller Freiheit zur Tüftelei dennoch nicht vom Grundsatz abgelassen wurde, es einfach zu halten, zeigt auch die Laufzeit der CD, die es mit neuen Tracks auf "nur" eine gute halbe Stunde bringt: "Aber natürlich nur gute!", wie Jan versichert.

Am Samstag abend wird das Werk im Chat Noir offiziell vorgestellt. Ein weiterer nicht ganz gewöhnlicher Schritt der Band, die schon immer ihren eigenen Weg in der Trierer Musikszene gegangen ist.

Nach ihrer Gründung etablierte sich "Foodcoma" recht schnell als Quasi-Hausband des künstlichen Strandes im Norden der Stadt.

Als ihre Auftritte beim Altstadtfest ebenfalls eine gute Resonanz hatten, buchte Ingo Popp sie als Vorband für "Fury In The Slaughterhouse" - vor gut zweitausend Zuschauern im Amphitheater: In mehrfacher Hinsicht ein Auftritt, für den manche Musiker wohl morden würden. Auch der erfolgreiche Ausflug in die "Netzparade" des Privatradios "Das Ding" dürfte dafür gesorgt haben, dass sich so einige für das erste echte Album interessieren.

"Foodcomas" entspannter Akustikpop, der gerne Vergleiche mit Jack Johnson hervorruft, soll vor allem unterhalten: "Ruhige Lieder, aus denen man Kraft tanken, zu denen man aber gerne auch tanzen kann", erklärt Dave. Dave findet es dennoch wichtig, dass Jan vor jedem Song erstmal kurz erklärt, worum es geht. Zum Beispiel in "Monkey Pro": "Ich hab'n Flug ins Paradies, aber ich bringe lieber 'nem Affen bei, wie man Früchte sammelt. Irgenwann kann er's, und ich flieg ins Paradies, und da kommt mich der Affe dann besuchen. Ich will damit ausdrücken, dass man alles Gute, was man tut, irgendwie wieder zurück bekommt."

Noch mehr schrägen Witz und lockeren Groove versprechen Foodcoma für ihre Relase-Party im Chat Noir am Kornmarkt, am Samstag um 20 Uhr.

Nähere Infos: www.myspace.com/foodcoma

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