Meinung Was für ein Eiertanz

Trier · Das, was die Deutsche Bahn an der Schrankenanlage in Trier-Euren aufführt, ist ein peinlicher Eiertanz – anders lässt sich die Sache leider nicht mehr beschreiben.

Kommentar Bahnübergang Trier-Euren: Einfach nur absurd
Foto: TV/Klaus Kimmling

 Laut aktueller Pressemitteilung funktioniere der Bahnübergang „reibungslos“. Aber warum lauern dann als „zusätzliche Sicherheitsmaßnahme“ rund um die Uhr Arbeiter neben der Anlage, um immer dann, wenn sich ein Zug nähert, Absperrbänder über Fahrbahn sowie Rad- und Fußweg zu ziehen? Traut die Bahn ihrer eigenen Erkenntnis vom „reibungslosen“ Funktionieren selber nicht? Oder lügt sie die Öffentlichkeit schlicht an und weiß selbst ganz genau, dass bei der Technik etwas im Argen liegt? Oder soll dieses seltsame Absperr-Gehabe nur dazu dienen, Autofahrern und Passanten ein besseres Sicherheitsgefühl zu geben? Das wäre nicht nur albern, sondern auch zwecklos – denn nach all den Jahren voller Fehlfunktionen traut dem Übergang ohnehin zumindest kein Einheimischer mehr. Wer sich nur zehn Minuten an die Schrankenanlage stellt, kann das sehr gut beobachten: Neun von zehn Autofahrern bleiben auch bei geöffneten Schranken misstrauisch stehen und werfen nicht nur einen flüchtigen Blick die Schienen rauf und runter, sondern gucken sorgfältig, ob auch wirklich kein Zug kommt. Ein Kind, das mit dem Rädchen über die Schienen flitzt, kassiert prompt einen Anschiss von seiner Mutter: „Ich hab doch gesagt, du darfst hier nicht einfach drüberfahren sondern musst immer anhalten!“