Meinung Unprofessionelles Gebaren

Trier · Wer in Trier bauen will, muss damit rechnen, dass die Römer einen Strich durch die Rechnung machen. Das muss jedem Bauherrn klar sein. Der Schutz wertvoller und einzigartiger antiker Schätze wiegt mehr als das finanzielle Interesse von Investoren und kann auch wichtiger sein als die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum.

Kommentar: Wohnhaus-Pläne von Atilla Gülgen in der Hindenburgstraße Trier, Denkmalschutz, Archäologie, Club Forum
Foto: TV/Klaus Kimmling

Was jedoch nicht sein darf ist, dass die Stadt Investoren knapp sechs Jahre lang warten lässt, obwohl die Grundlage für die Ablehnung der Bebauung schon seit 1998 vorliegt. Stattdessen stellte die Bauabteilung Gülgen jahrelang in Aussicht, bauen zu dürfen – wenn auch in kleinerem Umfang als von ihm zunächst gehofft. Bis heute hat die Stadt nach ihrer Kehrtwende übrigens kein persönliches Gespräch mit Gülgen gesucht, der schon so viele Projekte in Trier umgesetzt und unter anderem das Weißhaus aus dem Dornröschenschlaf geweckt hat. Kommunikation auf Augenhöhe geht anders.

Bleibt zu hoffen, dass das unprofessionelles Gebaren nicht auch anderen Bauherren sauer aufstößt und sich keiner überlegt, sein Geld lieber woanders anzulegen als in Trier.

c.wolff@volksfreund.de

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