Meinung Eine Doku? Wohl kaum!

Trier · Die RTL2-Sendung über Menschen in Trier-West ist vieles – eine Doku ist sie nicht. Ein Kommentar.

 Thorben Behring

Thorben Behring

Foto: Thorben Behring

Wer zu viel über Quote nachdenkt, dem unterlaufen mitunter journalistische Irrtümer. So ergeht es derzeit RTL 2: Der Privatsender gibt seine Reihe „Hartz und herzlich“ als „Doku“ aus. Das kann nur ein schlechter Scherz sein, den die Macher sich erlaubt haben. Denn die Sendung ist vieles – eine Doku ist sie nicht.

Das fängt schon bei der Vermischung verschiedener Ortsteile und Stadtquartiere an. Euren, Pallien, Trier-West: RTL 2 mischt sie alle zusammen und verpasst der sauren Sauce das Label „Trier-West“. Ein „sozialer Brennpunkt“, wie es heißt. „Das Land der fliegenden Messer“.

Einer Doku wäre es würdig gewesen, die Quartiermanagerin bei einem Rundgang durch die Straßen zu begleiten. Verschiedene Blickwinkel zu berücksichtigen. Experten und Kenner des Ortsteils zu Wort kommen zu lassen. Entwicklungen und soziale Projekte darzustellen.

Stattdessen schielt der berüchtigte Privatsender in die Wohnungen der Protagonisten. Über das Leben in Trier-West erfährt man dagegen kaum etwas.

t.behring@volksfreund.de

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