Meinung Die Zeiten ändern sich, die Moral auch

Zeiten ändern sich und auch die Moral: Fand man es vorgestern vielleicht noch putzig, wenn Seelöwen bunte Bälle auf ihren Nasen balancieren, verdrängen heute Respekt und Mitgefühl die Faszination.

Kommentar zum Wildtierverbot: Zeiten ändern sich, die Moral auch
Foto: TV/Klaus Kimmling

Aber auch eine andere Emotion spielt eine Rolle: Wehmut darüber, dass zumindest ein umfassendes Wildtierverbot das Aus für den traditionellen Zirkus bedeutet – exotische Tiere gehören schließlich seit es Manegen gibt dazu. Ja, es geht auch anders, Roncalli hat schon vor längerem alle Tiernummern gestrichen – ist seitdem aber auch eher ein rollendes Varieté als ein Zirkus.

Ohne Übergangszeit wird es ohnehin nicht gehen: Wo sollen denn die Zirkuselefanten, -tiger und -löwen hin? Zoos kommen für die domestizierten Tiere nicht infrage, auch, weil die feste Zuchtprogramme haben. Aber Ministerin Klöckner lässt sich ja ohnehin gerne Zeit: Beim Kastenstand-Verbot für Sauen hatte sie eine Übergangszeit von 17 Jahren vorgesehen. Erst auf Druck der Länder ist es mit dieser definitiv größeren Tierquälerei als der Zirkustierhaltung und von der zudem viel mehr Individuen betroffen sind „schon“ in acht Jahren vorbei.

c.wolff@volksfreund.de

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