Meinung Clever, nicht unfair

Anja Reinermann-Matatko kann Wahlen gewinnen: 2009 hat sie die Trierer Grünen bei der Kommunalwahl zu deren – bis dato – bestem Ergebnis aller Zeiten geführt (17,6 Prozent). 2019 war sie wieder Spitzenkandidatin, und die Grünen holten bei der Stadtratswahl überraschende 26,8 Prozent.

Kommentar zur Nominierung Landtagswahl Grüne Trier: Clever, nicht unfair
Foto: TV/Klaus Kimmling

Klar, dabei half auch der immer noch anhaltende Höhenflug der Partei auf Bundesebene. Aber die Bekanntheit Reinermann-Matatkos, auch als Chefin der größten Fraktion im Stadtrat, ist gegenüber der (noch) relativ unbekannten Kreisverbandsprecherin Cramme-Hill ein großer Vorteil im anstehenden Landtagswahlkampf.

Dass die frisch gekürte Direktkandidatin mit ihren Ambitionen hinterm Berg gehalten hat, mag manchem verdächtig vorkommen. Wer in der Vergangenheit allerdings erlebt hat, wie schnell sich die Trierer Grünen in Lager spalten können, um verbissen um „ihre“ Kandidaten zu kämpfen – inklusive spontaner Parteieintritte von bis dato nicht bekannten Unterstützern – der wird ihr diesen strategischen Zug nicht als unfair, sondern als clever auslegen.

c.wolff@volksfreund.de

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