"Ich bin nicht für oder gegen das Center. Aber ich fühle mich nicht kompetent genug, solch weit reichende Entscheidungen aus dem hohlen Bauch heraus zu treffen", begründete Uschi Britz den Grünen-Antrag. Kompetenz verschaffen könne ein Gutachten über die City-Verträglichkeit des geplanten Großprojekts zwischen Fleisch- und Zuckerbergstraße: "Im Rahmen der Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts schlagen wir eine Projektstudie vor, die in den Abwägungs-Prozess des Bebauungsplan-Verfahrens einfließen sollte." Die Kosten für die Expertise solle das Wirtschaftsdezernat aus "Haushaltsresten" zahlen. Die Befürchtung, das Paulinus-Center (geplante Eröffnung Ende 2005/Anfang 2006) werde der City "das Wasser abgraben", teilten die übrigen Fraktionen in der jüngsten Ratssitzung nicht. Bertrand Adams (CDU) sprach von einer "neuen Herausforderung" und einer deutlichen Attraktivitäts-Steigerung für die Einkaufsstadt Trier. Hans-Willi Triesch (SPD) verspricht sich eine regulierende Wirkung auf die Ladenmieten: "Mancher Vermieter verharrt preismäßig auf einem hohen Ross". Auch die UBM ließ die Grünen abblitzen: "Eine Studie könnte dazu führen, dass das Bebauungsplan-Verfahren sich noch weiter hinzieht", erklärte Heinrich Kirsch. Baudezernent Peter Dietze sah "keine Anhaltspunkte, die ein solches Gutachten notwendig machen würden" und zitierte eine Stellungnahme des Einzelhandelsverbandes. Demnach werde das Center an einem idealen Standort entstehen und die Festschreibung auf maximal 15 000 Quadratmeter Verkaufsfläche sei ein Kompromiss, der keinen ruinösen Wettbewerb befürchten lasse. Der Investor Trigon befindet sich inzwischen im Besitz aller Grundstücke, die er für sein Projekt braucht. Nach TV -Informationen hat das Berliner Unternehmen kürzlich von Rudolf M. Lederer das alte City-Parkhaus gekauft. In einer öffentlichen Veranstaltung am Donnerstag, 10. Juli, 19.30 Uhr, im Rathaussaal will das Baudezernat über die Projekt-Entwicklung informieren.