Kompliziert, aber unverwüstlich

Trier · 100 Teilnehmer haben sich bei der Tagung des Diözesanvereins des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) mit dem Thema Familie auseinandergesetzt. Zwei Vorträge berichteten über die Herausforderungen des Alltags.

 Die Macher der SkF-Tagung mit den beiden Referenten, Theologin Elisabeth Jünemann (Dritte von links) aus Paderborn und dem Aachener Pfarrer Christoph Stender (rechts). Foto: privat

Die Macher der SkF-Tagung mit den beiden Referenten, Theologin Elisabeth Jünemann (Dritte von links) aus Paderborn und dem Aachener Pfarrer Christoph Stender (rechts). Foto: privat

Trier. Das Thema Familie hat im Mittelpunkt der Tagung des Diözesanvereins des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Trier gestanden. Etwa 100 Männer und Frauen, darunter Haupt- und Ehrenamtliche aus sozialen Einrichtungen wie Beratungsstellen, Caritasverband, Kreuzbund oder der gemeinnützigen Kita GmbH, nahmen daran teil.
Referenten der Tagung unter dem Titel "Familie? Die Unverwüstlichkeit einer Lebensform!" waren die Theologin Elisabeth Jünemann, Professorin an der Katholischen Hochschule Paderborn, und der Aachener Pfarrer Christoph Stender.
Jünemann spannte einen Bogen von den vielfältigen Aufgaben von Familien über Probleme der wachsenden Herausforderungen bis zu möglichen Hilfen. Dass es stets Zweierlei brauche, Funktionalität und Liebe, mache Familien kompliziert und zerbrechlich - zumal in der heutigen Zeit, in der sich Kindergärten und Schulen zunehmend zu "Kaderschmieden für die Wirtschaft" wandelten, zitierte die dreifache Mutter einen Soziologen. Stender zeigte mit Bibeltexten wie dem der Emmaus-Jünger familiäre Kommunikation und das Ineinandergreifen von Systemen auf.
Teilnehmerin Stefanie Friedrich vom Ortsverein Saarbrücken war dankbar für die Beispiele aus der Bibel. "Das passt wirklich gut zu unserer Arbeit, bei der wir häufig in Erklärungsnot kommen." Gabriele Hiller aus Koblenz sagte, von den "beeindruckenden Vorträgen" habe sie eher allgemeinen Nutzen, denn die von Gewalt betroffenen Frauen, mit denen sie in einer Beratungsstelle zu tun hat, müssten oft ohne Familien-Rückhalt zurechtkommen.

Diskussion ohne Scheuklappen


Melanie Sachtleben vom SkF Diözesanverein zog ein positives Fazit der Tagung. Es sei allgemein begrüßt worden, "ohne Scheuklappen" über Probleme sprechen und sich vorbehaltlos austauschen zu können. Schließlich entspreche das "den verschiedenen Lebensrealitäten, wie wir sie täglich erleben". Auch die Veranstaltungsform mit Referaten und Workshops sei gut angekommen.
Vertreter von neun aller elf Ortsvereine widmeten sich der "zerbrechlichen, aber dennoch beständigen und beschützenden Familie", erklärte Diözesanvereinsvorsitzende Monika Groß. Das große Interesse führte Groß auf die angepackten "heißen Eisen" zurück. Offen über Lebensgemeinschaften zu sprechen - einschließlich Regenbogenfamilien und Homosexualität - finde trotz kritischer Stimmen Anerkennung. Sie wünsche sich jedoch eine größere Wertschätzung der SkF-Beratungsarbeit, die sich über Zuschüsse finanziert.
Zum Frauenverband SkF gehören im Bistum Trier elf Ortsvereine. In ihnen kooperieren 250 hauptamtliche und fast doppelt so viele ehrenamtliche Mitarbeitende. Viele der Ortsvereine im Bistum Trier bestehen seit über 100 Jahren. Der SkF wurde 1900 von der Zentrumspolitikerin Agnes Neuhaus gegründet. red
Weitere Informationen gibt es in der Diözesanstelle bei Melanie Sachtleben, Telefon 0651/73960 oder per E-Mail an:
skf-bistum.trier@t-online.de

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