Konkurrenz der Köpfe

Es wäre im Interesse aller Beteiligten, wenn möglichst zügig und von neutraler Instanz geklärt würde, ob die eigenwillige Gemengelage bei der doppelten CDU-Umfrage eine Ungeschicklichkeit darstellt oder einen justiziablen Vorgang.

Es geht, was die Fraktion betrifft, um die Frage, ob öffentliche Mittel für die Umfrage eingesetzt wurden, und, falls ja, ob es eine unzulässige Vermengung mit Parteizwecken gegeben hat. So lange darüber keine Klarheit besteht, sind vorzeitige Urteile unangebracht. Sorgen müsste man sich allerdings machen, wenn einzelne Fragen der CDU-Parteiumfrage die Richtung andeuten, in die der Wahlkampf geht. Die Christdemokraten wären gut beraten, sich auf eine inhaltliche Auseinandersetzung zu konzentrieren, statt auf die Gürtellinie des Gegenkandidaten zu zielen. Klaus Jensen ist nicht der Bewerber einer einzelnen Partei, sondern mindestens von zweien. Dass er ein politisches Neutrum wäre, hat er nie behauptet, jeder Wähler weiß, wo er steht. Daraus lässt sich kein Wahlkampf-Honig saugen. Ebenso wenig übrigens wie aus dem Umstand, dass der Kandidat mit einer Landesministerin verheiratet ist. Wenn die CDU darauf zu sehr herumreitet, provoziert sie, dass die Wähler sich fragen, ob gute Verbindungen nach Mainz wirklich ein Schaden für die Stadt wären. Trier verdient etwas anderes als eine Wahlschlacht der Gerüchte und der Animositäten: Eine Konkurrenz der Köpfe und der Ideen, der Zukunftsperspektiven und der Ausstrahlung. Da sind beide Kandidaten gleichermaßen im Soll. Der Partei-Ellbogen, so sehen es die meisten Bürger, darf gerne außen vor bleiben. d.lintz@volksfreund.de

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