Konsequenz statt Wunschdenken

Die Zukunft der Antikenfestspiele prägt die erste große politische und kulturelle Debatte im Jahr 2009. Wie immer in solchen Fällen stehen sich die Glorifizierung vergangener glücklicher Zeiten und knallharter Pragmatismus zum Duell gegenüber.

Ja, es gab sie, die großartigen und erfolgreichen Inszenierungen. Im Moment glühen die Telefondrähte. Konferenzen und Krisengespräche drehen sich darum, die Festspiele neu zu beleben.

Man sollte nicht drum herum reden. Der Gaul ist so gut wie tot. Das bleibt er auch, wenn man ihn immer mal wieder so weit fitspritzt, dass er noch ein paar Meter torkeln kann. Derbys gewinnt er auf diese Weise mit Sicherheit nie mehr.

Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, dann spring ab, sagt eine Weisheit der Dakota-Indianer. Und es ist möglich, dass die zurzeit laufenden Gespräche zu diesem Schluss kommen: Trier hat einfach nicht das Geld, um Antikenfestspiele auf die Beine zu stellen, die ein breites Publikum begeistern und ein echtes Plus für die Stadt und die gesamte Region darstellen. Noch schmerzhafter ist der zweite Teil der Erkenntnis: Trier hat auch nicht die konkrete, zündende Idee. Die Suche nach einem markanten, Akzente setzenden Konzept war mit den handelnden Akteuren nicht zu machen.

Eine solche Einsicht ist hart und schmerzhaft. Doch man muss sich ihr stellen. Das hat mehr Würde als die auf purer Verzweiflung basierende Improvisation fragwürdiger Alibi-Programme.

Noch ist es jedoch nicht so weit, noch gibt es Hoffnung und Energie hinter den Kulissen.

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