Konstantin gibt Luther ein Stückchen ab

Trier · Trier hat - im Gegensatz zu vielen anderen Städten - keinen Martin-Luther-Platz. Noch nicht. Bald könnte ein Teil des Konstantinplatzes umbenannt werden, doch zuvor muss der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld zustimmen.

Trier. "Ich bin der Katholik im Stadtvorstand, ich darf ein flammendes Plädoyer halten für Martin Luther", sagt Oberbürgermeister Wolfram Leibe. Tatsächlich sei Trier die einzige Großstadt in Rheinland-Pfalz, die keinen nach Luther benannten Platz oder eine Straße hätte. Das soll sich - so der Wunsch der Stadtspitze und des evangelischen Kirchenkreises Trier - zügig ändern. Einen potenziellen Ort haben sie sich schon ausgesucht (siehe Grafik) - passenderweise neben der Evangelischen Kirche zum Erlöser, besser bekannt als Konstantin-Basilika. Auch sei schon mit den Anwohnern gesprochen worden. Nur das Okay des Ortsbeirats Trier-Mitte/Gartenfeld fehlt noch, und das ist nötig, da Umbenennungen von Straßen und Plätzen zustimmungspflichtig sind.
Die Idee habe es in der Gemeinde, die 2017 neben 500 Jahre Reformation auch 200-jähriges Bestehen feiert, schon länger gegeben, sagt Reinhard Müller, Vorsitzender des Presbyteriums. Die Gemeinde wisse durchaus, dass Luther nicht unumstritten sei, und damit setzten sich die Gläubigen auseinander. Baudezernent Andreas Ludwig, der in der Luther-Stadt Eisenach Bürgermeister war: "Es ist nicht so, dass der Konstantinplatz umbenannt wird, er fällt nicht weg. Der Martin-Luther-Platz soll eine Ergänzung sein."
Eine weitere Sorge kann Leibe den Kritikern im Hinblick auf die Karl-Marx-Diskussion nehmen: "Wir werden keine neue Statue aufstellen." bec

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