Konzept für Egbert-Schule kommt 2018

Trier · Die Egbert-Grundschule soll nach dem Stadtratsbeschluss von Juni 2016 saniert werden. Wie weit die Pläne dafür sind, hat der Leiter der Gebäudewirtschaft, Frank Simons, bei einem Infoabend erläutert. Bis die Kinder wieder einziehen können, wird es noch Jahre dauern.

 Der Bagger auf dem Gelände der Egbert-Grundschule täuscht: Neu gebaut oder saniert wird an den Gebäuden vor 2019 nichts. Der Bürgerservice Trier pflegt lediglich die Außenanlagen, damit das Gelände nicht zuwächst.TV-Foto: Friedemann Vetter

Der Bagger auf dem Gelände der Egbert-Grundschule täuscht: Neu gebaut oder saniert wird an den Gebäuden vor 2019 nichts. Der Bürgerservice Trier pflegt lediglich die Außenanlagen, damit das Gelände nicht zuwächst.TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter (ClickMe)

Trier Die gute Nachricht zuerst: Die Tage, an denen Schüler und Lehrer der Egbert-Grundschule in ihrem Ausweichquartier, der Grundschule Kürenz, ausharren müssen, sind gezählt. Die schlechte: Es werden noch viele Tage sein. Lange Gesichter bei den Eltern, die gehofft hatten, Sanierung und Umzug würde in absehbarer Zeit über die Bühne gehen. Nun wissen sie, dass ihre eigenen Kinder nicht mehr in die Parkschule in der Olewiger Straße zurückkehren werden. Auf Einladung des Schulelternbeirats stellen Helga Schneider-Gräfer, Leiterin des Schul- und Sportamtes Trier und Dr. Frank Simons, Leiter der Gebäudewirtschaft Trier, im Pfarrsaal Agritius den neuesten Stand der Planung vor. Was bisher geschah Schneider-Gräfer resümiert zunächst die Stationen der Ereignisse ab 2011. Damals plädieren die Eltern noch für eine Verbesserung der Raumsituation mit neuen Containern. Doch schon 2013 wird dieser Traum zerstört. Der Stadtrat beschließt, die Grundschule ohne Ausbau zu erhalten. Am 23. September desselben Jahres fordern Schulleitung und Kollegium ein Ausweichquartier wegen Schimmels und Geruchsbelästigung im Hauptgebäude und den beiden Containerklassen. Ein langer Prozess beginnt. Im November 2013 beschließt der Stadtvorstand, keine baulichen Maßnahmen in Egbert einzuleiten, bevor nicht das Ausmaß der Schäden und die Kosten dafür ermittelt sind. Das Gutachten liegt im Juli 2014 vor. Zwei Millionen Euro würde eine Sanierung kosten. Nicht enthalten in dieser Summe: ein neues Dach, Fenster, Toiletten und eine energetische Sanierung. Als im Frühjahr 2015 Wolfram Leibe als neuer Oberbürgermeister gewählt wird und der Schuldezernent Andreas Ludwig heißt, kommt ein neues Gutachten. Für 2,7 Millionen Euro könnte man die Grundschule inklusive einer "energetischen Ertüchtigung" sanieren. Im Juni 2016 fällt der Stadtrat dazu den Beschluss: Im Haushaltsjahr 2018 sollen die Planungsmittel bereitgestellt werden, 2019/2020 müsste dann das Geld für die Baumaßnahmen fließen. Eltern, die bereits befürchtet hatten, die Schule würde geschlossen, atmen erst einmal auf. Was jetzt passiert Was viele nicht wissen: Die Liste der Baumängel, die Dr. Frank Simons, Leiter der Gebäudewirtschaft Trier, vorliest, ist lang. Auf ihr stehen nicht angeschlossene Fallrohre, verstopfte Regenrinnen, fehlende Dämmfunktion des Daches, feuchte Lehrer- und Klassenzimmer, fehlende Abdichtung der Außenwände, mangelnde Lüftung, Wärmebrücken, Bäume, die zu nah an der Fassade wachsen, heruntergekommene Toilettenanlagen und einiges mehr. Der Entwurf des Saarbrücker Architekten- und Ingenieurbüros Baubar sieht vor, die Pavillons abzureißen, die Baumängel am Hauptgebäude zu beseitigen, dieses energetisch zu sanieren und einen Verbindungsbau mit neuen Sanitäranlagen zu schaffen. Daran schließen sich drei neue Klassen in massiver Bauweise an. "Das ist das Konzept für die Sanierungsgrundlage", erklärt Simons. "Eine fiktive Basis, um überhaupt die Kosten zu ermitteln." Vorbehaltlich der Genehmigung des städtischen Haushaltes durch die ADD, wird 2018 erst einmal nur Geld für die Planung fließen. "Wegen des Volumens müssen wir diese europaweit ausschreiben. Und diese Ausschreibung werden wir im Laufe des Jahres vorbereiten." Hat der Architekt alle Pläne erarbeitet, weiß die Stadt Trier genau, was die Sanierung der Egbert-Grundschule kosten wird. Das Geld dafür muss der Stadtrat im Haushalt 2019/2020 bewilligen. Was die Eltern sagen Ernüchterung macht sich bei den Eltern breit, und sie fragen nach. Ob die Kosten steigen, wenn nicht wenigstens minimale Arbeiten an der Schule durchgeführt würden und ob nicht noch mehr Schimmel entstünde, wenn nicht geheizt würde. Doch Simons wiegelt ab: Die Schule sei in so einem schlechten Zustand, da käme es auf ein Jahr mehr oder weniger Leerstand auch nicht mehr an. "Die Egbert-Schule kommt", verspricht Ortsvorsteher Dominik Heinrich. "Es gibt so viele Anmeldungen im Kindergarten St.-Agritius, der Bedarf für die Schule ist da." Michael Düro vom Schulelternbeirat will es genau wissen: "Wann können wir mit dem Bauabschluss rechnen?" Simons überlegt und rechnet: "Anfang 2021 könnten wir fertig sein."KommentarMeinung

Immer noch zu kleinDer Weg in ihr Paradies ist steinig und beschwerlich. Diese Erfahrung machen gerade die Eltern und Schüler der Egbert-Grundschule. Seit fast vier Jahren steht ihre Schule leer. Noch einmal knapp vier Jahre müssen sie warten, bis dort wieder ein Schüler unterrichtet werden kann. Wenn 2021 die Ganztagsschule tatsächlich wieder eröffnet, hat sie allerdings keinen Raum mehr als vorher, also immer noch acht. Weiterhin fehlen Funktionsräume für die GTS, und auch die Turnhalle bleibt ein ewiger Traum. Die Raumnot hält an und wird bei steigenden Schülerzahlen verschärft. Befriedigend ist das nicht und zukunftsweisend erst recht nicht. 2,7 Millionen Euro Sanierungskosten sind kein Pappenstiel. Hinzu kommen die Ausgaben für die Planung des Architekturbüros. Das ist viel Geld, um den räumlichen Status quo zu erhalten. Nach acht Jahren Diskussion, Planung und Bauarbeiten ab 2019 bleibt die Egbert-Grundschule weiter eins: zu klein. v.kerl@volksfreund.de

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