Konzept gegen Krach

Die Stadt hat einen Aktionsplan entwickelt, um Anwohner besonders lauter Straßen vor zu viel Lärm zu schützen. Stimmt der Stadtrat heute zu, wird der Planentwurf in den nächsten Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt.

 Vom Schwerlastverkehr gebeutelt: die Bonner Straße (B 53) in Trier-Pallien. TV-Foto: Roland Morgen

Vom Schwerlastverkehr gebeutelt: die Bonner Straße (B 53) in Trier-Pallien. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Rund 1800 Trierer müssen damit leben, dass es an den Straßen, an denen sie wohnen, tagsüber lauter als 70 Dezibel und in der Nacht lauter als 60 Dezibel ist. Besonders betroffen sind unter anderem Luxemburger Straße, Bonner und Kölner Straße, die gesamte Moselufe-Straße, das Avelertal, Herzogenbuscher Straße, Paulinstraße sowie Saar- und Matthiasstraße.

Das Bundesimmissionsschutzgesetz verpflichtet die Stadtverwaltung, Abhilfe zu schaffen. Ein entsprechender "Lärmaktionsplan" hätte schon im Juli vorigen Jahres vorliegen müssen (der TV berichtete). Aber "die Komplexität und der Umfang der Aufgaben, die schwierige Datenerhebung und die nicht fristgerechte Übermittlung der Lärmkartierung für Bahnlinien" hätten die Planung verzögert, erklärt die Stadtverwaltung.

Mittlerweile liegt der Entwurf des umfangreichen Lärmaktionsplans vor. Stimmt der Stadtrat am heutigen Donnerstag seiner Offenlage zu, haben Betroffene und die "Träger öffentlicher Belange" wie Polizei, Kammern, die Bahn oder auch der Einzelhandelsverband in den nächsten Wochen die Möglichkeit, Stellung zu nehmen.

Mit drei kurzfristigen Maßnahmen soll die Zahl der zurzeit rund 1800 lärmgeplagten Trie-rer um 450 gesenkt werden: Weil in der Luxemburger Straße der Wechsel zwischen Asphalt und altem Kopfsteinpflaster zu lauten Fahrgeräuschen führt, soll die Straße einen neuen, leisen Belag erhalten. In der Zurmaiener Straße und am Pacelliufer sollen abschnittsweise Lärmschutzwände aufgestellt werden.

Mit Geschwindigkeitsbegrenzungen soll der Verkehrslärm in Bonner und Kölner Straße sowie in Saar- und Matthiasstraße gesenkt werden. Bei der Bonner Straße hat die Realität dieses Vorhaben allerdings bereits überholt: Seit wenigen Wochen gilt dort Tempo 30 - wegen des schlechten Zustands der Fahrbahn.

Laut Lärmaktionsplan sollen diese Maßnahmen in der zweiten Jahreshälfte umgesetzt werden. Weitere Verbesserungen - zum Beispiel durch die Umfahrung von Ortslagen wie dem Avelertal - sollen mit dem zurzeit in der Bearbeitung befindlichen Verkehrs-Gesamtplan "Mobilitätskonzept 2020" abgestimmt werden.

Stimmt der Stadtrat der Offenlage der Planung zu, kann der Entwurf des Lärmaktionsplans voraussichtlich ab nächster Woche auf der städtischen Homepage www.trier.de unter dem Stichwort "Lärmaktionsplan" oder im städtischen Baubürgerbüro eingesehen werden.Extra Heute im Stadtrat: Neben den Projekten, die mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II finanziert werden sollen, und einer Grünen Welle für Fußgänger (der TV berichtete) berät der Stadtrat heute über die weiteren Schritte zur Gründung einer Städtepartnerschaft mit der chinesischen Stadt Xiamen. Außerdem stehen Beschlüsse über die Fortführung des Quartiersmanagements von Trier-Nord in Trägerschaft der Wohnungsgenossenschaft am Beutelweg bis Ende 2010, die Gewährung von Zuschüssen in Höhe von gut 880 000 Euro für die Petrispark GmbH und in Höhe von 72 000 Euro für die Europäische Kunstakademie an.

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