Konzer Stadtgespräche: Wie soll's weitergehen?

Interner oder externer Berater? Bürgermeister? Dezernent? Ehrenamtlich Aktiver? Die Vorschläge für die Nachfolge des zurückgetretenen Moderators der Stadtgespräche, Thomas Lepping, sind vielfältig. In den nächsten Tagen soll entschieden werden, ob und wie das Projekt weiterlaufen soll.

 Die Stadt Konz und ihre Bürger sollen im Zentrum des Projekts „Stadtgespräche“ gehen. Doch ob, wann und wie die Aktion weiterläuft, muss noch diskutiert werden. TV-Foto: Gerhard Steinle

Die Stadt Konz und ihre Bürger sollen im Zentrum des Projekts „Stadtgespräche“ gehen. Doch ob, wann und wie die Aktion weiterläuft, muss noch diskutiert werden. TV-Foto: Gerhard Steinle

Konz. Die erste Aufregung hat sich gelegt, langsam richtet sich der Blick wieder nach vorn: Die Mitglieder der Initiative "Stadtgespräche" dürften über die Feiertage den Rücktritt von Moderator Thomas Lepping (der TV berichtete) mehr oder weniger gut verdaut haben. Nun stellt sich die Frage, wer im letzten Jahr des Modellprojekts die koordinierende und beratende Funktion von Lepping übernehmen soll. Kurzfristig gesehen, so sind sich etliche Aktive einig, könnten die Gruppen eigenständig weiterarbeiten. Dennoch fehle die übergeordnete Instanz. "Das ist Chefsache", schlägt Christian Hauer, Sprecher der Projektgruppe Einzelhandel/Wirtschaft, vor und will Bürgermeister Karl-Heinz Frieden als Moderator sehen. Dieser hat allerdings schon in der damaligen Stadtratssitzung, als es um die Zukunft der Stadtgespräche ging, deutlich gemacht, dass diese Idee der SPD-Fraktion seiner Ansicht nach nicht die beste Lösung darstelle. "Der Vorschlag ist politisch motiviert", sagt Frieden auf TV-Anfrage. Er selbst solle damit zur Zielscheibe im Wahlkampf werden. Sein Vorschlag, ähnlich wie die von der CDU- und FWG-Fraktion: In den nächsten Tagen soll ein Lenkungsausschuss mit Vertretern der Projektgruppen, des Stadtmarketing-Vereins, der Stadtrats-Fraktionen und der Verwaltung zusammenkommen. "Und dann gucken wir, was zu retten ist."

Eine weitere Möglichkeit: Die Stadtgespräche-Diskussion soll erst nach den Kommunalwahlen im Juni fortgesetzt werden. "Momentan ist da zuviel Politik drin", erläutert Frieden die Idee, die auch Hartmut Schwiering, Sprecher der Projektgruppe "Marke Konz", unterstützt. "Das heißt ja nicht, dass die Gruppen nicht aktiv sind", betont Schwiering. Und nach den Wahlen müsse über die Grundthematik und Ausrichtung der Stadtgespräche diskutiert werden.

Externer Berater: Pro und Contra



Mittelfristig gesehen schlägt Schwiering den Einsatz eines "Wirtschaftsförderers" vor, der sich generell um die wirtschaftskonzeptionelle Entwicklung der Stadt kümmern soll. "Das ist kein schlechter Gedanke", sagt Bürgermeister Frieden, der allerdings auch die Personal- und Kostenfrage nicht außer Acht lassen will. Ob das nun jemand aus internen Kreisen oder ein externer Berater sein soll, möchte Frieden offen lassen. Für einen Wirtschaftsdezernenten plädiert Stadtmarketing-Vorsitzender Ernst Holbach. Städte, in denen ähnliche Aktionen erfolgreich gelaufen seien, hätten einen Dezernenten gehabt, der sich von Amts wegen darum gekümmert habe.Ein externer Koordinator wäre nach Ansicht von Joachim Rohn, Sprecher der Projektgruppe Stadtmitte "nicht schlecht". Ein Außenstehender habe einen anderen, objektiveren Blickwinkel auf die Dinge.

Das sieht Hans Vellmann, einziger Aktiver in der "Gruppe" Kommunikation, anders. Er spricht sich gegen einen externen Berater aus, "weil er die Konzer gar nicht kennt". Er schlägt einen Kandidaten "aus den eigenen Reihen" vor, der ehrenamtlich die Koordination übernimmt.

Wie sich nun die Zukunft der Stadtgespräche genau gestaltet, wird sich in den nächsten Tagen und Wochen zeigen. Dann wollen sich die Projektgruppen-Mitglieder treffen, der Lenkungsausschuss soll tagen, und es sollen Gespräche mit dem Stadtmarketing-Verein geführt werden. Holbach: "Ich hoffe, es geht weiter."

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