Krachmacher über dem Weinberg

Trier · Bewohner von Trier-Ost und Kürenz fühlen sich durch Weinbergsspritzungen per Helikopter am Trierer Petrisberg belästigt. Die gelten zudem als verboten. Aber: "Hier geht alles mit rechten Dingen zu", beruhigt die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD) auf TV-Anfrage.

 Gestern Morgen gegen 7 Uhr: Weinbergsspritzung per Helikopter nahe an Wohnhäusern am Trierer Petrisberg. TV-Foto: Roland Morgen

Gestern Morgen gegen 7 Uhr: Weinbergsspritzung per Helikopter nahe an Wohnhäusern am Trierer Petrisberg. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Von wegen "Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung" (wie der Titel eines deutschen Spielfilms von 1968 weismachen will). Gestern Morgen kurz vor 7 wurden viele Bewohner von Trier-Ost und Kürenz von Helikopterlärm aus den Schlaf gerissen. Und zwar nicht zum ersten Mal in diesem Jahr.
Die fliegende Lärmquelle war - wie gehabt - ein Spritzhubschrauber über den Weinbergen am Westhang des Petrisbergs.
"Es nervt", spricht Ernst Mettlach (38) aus der Kurfürstenstraße vielen Nachbarn aus dem Herzen. Besonders schlimm sei es vor zwei Wochen gewesen. Am 16. Juli tauchte der Spritzhubschrauber erst um 21.15 Uhr über den Petrisberg-Wingerten auf. Da hätten Mettlachs Kinder "plötzlich kerzengerade im Bett gestanden" und seien erst Stunden später wieder eingeschlafen.
Spritzungen in der Nähe von Wohnhäusern - ob das überhaupt mit rechten Dingen zugeht?
"Ja", heißt es auf TV-Anfrage bei der ADD als nach Pflanzenschutzrecht zuständiger Behörde: "Solange von unbeteiligten Dritten genutzte Flächen nicht vom Sprühnebel getroffen werden und keine Gefahren davon ausgehen."
Zwar sei seit 2012 der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit Luftfahrzeugen gesetzlich verboten und nur in Ausnahmefällen möglich, aber im konkreten Fall habe die Spritzgemeinschaft Ruwertal eine Genehmigung erhalten, so die ADD.
Trost für die Anwohner: Die Spritzsaison 2013 ist bald beendet. Die letzten der im jährlichen Durchschnitt sieben bis zehn Einsätze pro Weinbergsfläche dürften bis Mitte August geflogen sein.
Ernst Mettlach wünscht sich künftig "Einsätze zu christlichen Zeiten zwischen 8 und 19 Uhr".

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