Krankmacher erkannt

TRIER. (jp) Der Gesamtpersonalrat des Polizeipräsidiums und die örtlichen Personalräte in Trier stehen hinter der Entscheidung, "den Polizeibediensteten eine neue Bleibe zu schaffen". Denn darauf hätten diese einen Anspruch, "auch wenn es den Steuerzahler 30 Millionen Euro kosten sollte".

Auch wenn nach Ansicht von Innenminister Karl-Peter Bruch "eine zuverlässige Ermittlung der konkreten Ursachen für die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Mitarbeiter letztlich nicht möglich ist", ziehen die Personalräte ein eindeutiges und deutliches Fazit. "Was liegt bei dieser Sachlage für den normal denkenden Menschen näher als die nachgewiesene Tatsache, dass das Gebäude die Ursache für die Erkrankungen darstellen muss?" Diese Frage stellen Alfons Meyer, Vorsitzender des Gesamtpersonalrats des Polizeipräsidiums, sowie Günter Noß, Vorsitzender des örtlichen Personalrats der Polizeidirektion Trier, und Engelbert Felsberg, Vorsitzender des örtlichen Personalrats des Polizeipräsidiums Trier. Alle Gebäudegutachter haben, so die Personalräte, "mittels verschiedener Verfahren eine Vielzahl von Giftstoffen in dem Gebäude nachgewiesen". Ein Teil der Schadstoffe habe sich auch "in dem im Rahmen der PCB-Sanierung auf den Wänden aufgebrachten Sperranstrich befunden". Die drei Vorsitzenden räumen ein, dass "sich die Konzentrationen dieser Schadstoffe inklusive der noch vorhandenen PCB-Konzentrationen, jeweils für sich alleine betrachtet, wohl unter den teils gesetzlich festgelegten Grenzwerten bewegen". Sie räumen ein, dass "ein letztendlich zwingender justiziabler Sachzusammenhang zwischen den Erkrankungen und dem Zustand des Gebäudes heute nicht mehr festgestellt werden kann".Unbekannte Wirkung chemischer Stoffe

Das ändert offenbar nichts an der von diesem Gebäude ausgehenden Gefahr, denn: "Fakt ist, dass bislang nur 20 Prozent aller heute bekannten chemischen Stoffe in ihrer Wirkung auf den menschlichen Organismus überhaupt abschließend bewertet werden können" und dass "einzelne im Gebäude nachgewiesene Stoffe in diese Rubrik der noch nicht abschließend bewerteten Gifte fallen".

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