Kraus, Vanhal und natürlich Mozart

Zu einer Matinee ins Kurfürstliche Palais lud das Orchester des Bildungs- und Medienzentrums Trier (BMT). Auf dem Programm stand Musik des späten 18. Jahrhunderts.

 Lehrer, Fagottist und Dirigent: Klaus Risch. TV-Foto: Gerhard Kluth

Lehrer, Fagottist und Dirigent: Klaus Risch. TV-Foto: Gerhard Kluth

Trier. (gkl) Per definitionem ist ein Collegium musicum eine "freie Vereinigung von Musikliebhabern", also ein Zusammenschluss von Menschen, die Freude am gemeinsamen Musizieren haben. Diese Freude war deutlich zu spüren, als das Collegium musicum des BMT zu einem Matineekonzert in das Kurfürstliche Palais einlud. Vor voll besetztem Saal sollten eine Sinfonie und zwei Solokonzerte erklingen. Untrennbar ist dieses Orchester mit dem Namen seines Leiters, dem Trierer Lehrer und Fagottisten Klaus Risch, verbunden. Er war es, der, als er 1992 die Leitung übernahm, aus einem kleinen Ensemble in kurzer Zeit einen Klangkörper formte, dessen Leistungen durchaus beachtlich sind. Dabei hat er einen Spagat gewagt, der für einen professionellen Musiker nicht immer ganz einfach ist: das Beste von seinen Musikern zu fordern, ohne ihnen den Spaß am Musizieren zu nehmen und dabei immer im Auge zu haben, dass es Laien sind.

Vielleicht war die Tatsache, dass der gebürtige Mainzer Risch in diesen Tagen seinen 70. Geburtstag feiert, ein besonderer Anreiz für das Collegium, es besonders gut zu machen. Beachtlich war es, wie die Musiker mit der Sinfonie c-Moll von Joseph Martin Kraus umgingen und dem Dirigat Rischs Folge leisteten. Des weiteren stand das Concerto für zwei Fagotte und Orchester von Johann Baptist Vanhal auf dem Programm und mit dem Klavierkonzert G-Dur, KV 453, war auch Rischs Lieblingskomponist Wolfgang Amadé Mozart vertreten. Als Solisten bei Vanhal agierten zwei ehemalige Schüler des Dirigenten: sein Sohn Christoph und Jörg Volberg, beide professionelle Musiker. Für den jubelnden Beifall bedankten sich die Beiden mit einer Zugabe, die sie gleichzeitig zu einem vorgezogenen Geburtstagsständchen deklarierten. Den Qualitäten der Fagottisten stand die Solistin Karolin Schmitt im Klavierkonzert in keiner Weise nach. Souverän und sicher gestaltete sie ihren Part sowohl in technischer wie auch musikalischer Hinsicht. Am Ende war es nicht mehr auszumachen, wem der Morgen mehr Freude bereitet hat. Dem Collegium, dem Publikum oder dem Geburtstagskind.

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