Kreative Kunst in drei Dimensionen

Trier · Er malt Bilder ohne Pinsel oder verwendet Farben, die nur im Dunkeln mit Hilfe von Schwarzlichtlampen zu erkennen sind. Von der klassischen Leinwand hat sich Künstler Patrick Rödig längst verabschiedet. Bei einer Ausstellung am 23. November in der Tuchfabrik will er den gesamten Raum für seine dreidimensionale Kunst nutzen.

 Oben, unten und mitten durch: Der Trierer Maler Patrick Rödig fühlt sich als Werkzeug der Kunst. TV-Foto: Heinz Kreil

Oben, unten und mitten durch: Der Trierer Maler Patrick Rödig fühlt sich als Werkzeug der Kunst. TV-Foto: Heinz Kreil

Trier. Als Maler hat der Trierer Patrick Rödig seinen ganz eigenen Stil entwickelt. Das klassische Öl auf Leinwand ist nicht sein Ding, er experimentiert - mit ungewöhnlichen Techniken, Licht und Schatten, überraschendem Material.
Dabei begann die Karriere des Künstlers mit böhmisch-irischen Wurzeln eher traditionell. 1973 in Wiesbaden geboren kam Rödig ein Jahr nach dem Abitur nach Trier und lebt hier seit 1996 als freischaffender Künstler. Als Fünfzehnjähriger beschäftigte er sich erstmals mit der Bildenden Kunst, begann zu malen und zu zeichnen - und schmiss nach zwei Jahren hin, eingeschüchtert durch das frühe Können großer Vorbilder.
Doch dann stellte er sich nochmals der Herausforderung und entwickelte autodidaktisch seine eigenen Handschrift. Dabei half die Kulturwerkstatt in der Trierer Tuchfabrik, wo Rödig regelmäßig ausstellt und als künstlerischer Berater und Organisator fungiert.
Für den Künstler ist das Malen längst zum Lebensinhalt geworden: "Ich fühle mich wie ein Werkzeug, das benutzt wird, um Bilder zu schaffen."
Zum Konstantin-Jahr 2007 überraschte Rödig mit einer Installation in der Tufa: Die Schattenseiten des Herrn Konstantin. 2009 bewarb er sich beim rheinland-pfälzischen Kultursommer und erhielt den Zuschlag. Zum Motto "Cool Britannia" schuf er die "Fading Icons of the Swinging Sixties." Dafür wandte er eine eigens von ihm entwickelte Technik an: die Flow-Art. Farbe wurde mittels Einwegspritze auf die Leinwand gebracht. So entsteht ein Bild ohne Pinsel oder Stift, einfach durch Bewegung.
Ausstellung im Schwarzlicht


Ein ehrgeiziges Ziel hat Patrick Rödig für die nähere Zukunft. Er möchte den Paragone-Streit beenden. Damals, in der Renaissance und im Frühbarock, ging es um die Frage des Vorrangs von Malerei oder Bildhauerei. Mithilfe digitaler Medien, verschiedener Chemikalien und Epoxidharz will er ein mehrdimensionales, begehbares Kunstwerk schaffen. Nicht leicht verständlich für den Laien, doch der Künstler hat eine konkrete Vorstellung: "Ich verlasse die zweidimensionale Leinwand als Träger meiner Farbe und stelle sie in den Raum."
Parallel zur 27. Jahresausstellung der Kulturwerkstatt, an der er seit sechzehn Jahren teilnimmt, eröffnet Rödig am 23. November "Black Light" im kleinen Ausstellungsraum der Tufa. Erstmals hat er für eine seiner Schwarzlicht-Installationen den gesamten Raum zur Verfügung. Dieser wird vollständig verdunkelt. Die mit spezieller Leuchtfarbe gemalten Bilder sind nur durch Schwarzlicht-Lampen erkennbar. "Ein Ausstellungsbesuch, der zum Abenteuer-Trip wird", verspricht der Künstler.Bilder von Patrick Rödig sind in der Dauerausstellung in der Trierer Gaststätte Astarix zu sehen und online unter www.art-transmitter.de

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