Kreis bürgert 37 Menschen ein

Die einen sind als politische Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, die anderen um eine berufliche Existenz zu gründen: 37 Ausländer aus dem Kreis Trier-Saarburg sind eingebürgert worden.

 Die 26-jährige Juristin Radina Alexandrova ist eine von 37 neuen Staatsbürgern aus der Region. TV-Foto: Beate Kerpen

Die 26-jährige Juristin Radina Alexandrova ist eine von 37 neuen Staatsbürgern aus der Region. TV-Foto: Beate Kerpen

Trier. Sie stammen aus 21 verschiedenen Ländern, repräsentieren die unterschiedlichsten Berufsfelder und haben schwer auszusprechende Namen. Seit vielen Jahren haben sie in Deutschland eine neue Heimat gefunden. Nun sind sie ganz offiziell auch deutsche Staatsbürger. Insgesamt 37 Menschen aus dem Kreis Trier-Saarburg sind eingebürgert worden. Landrat Günther Schartz hat ihnen die Einbürgerungs-Urkunden überreicht.

"Die Einbürgerung ist keine leere Formalie", sagte Schartz. "Wir leben gemeinsam in Deutschland, und gemeinsam müssen wir uns auch den Herausforderungen der Zukunft stellen." Besonders im Hinblick auf die immer älter werdende Bevölkerung setze man auf die neuen Staatsbürger.

Schartz betonte, wie wichtig eine vollständige soziale Integration für das gemeinsame Zusammenleben sei. "Wir Deutschen sind Ehrenamtler", ermunterte er die neuen Staatsbürger zur aktiven Beteiligung in Vereinen, der freiwilligen Feuerwehr oder in der Politik. Für Amir Mohammadi, ein gebürtiger Iraner, ging ein Wunsch in Erfüllung: "Ich habe so lange für diesen Moment gekämpft", sagt der 39-jährige aus Hermeskeil. Mohammadi gelangte 1989 als Opfer politischer Verfolgung nach Deutschland. Obwohl der Anfang schwer war, lernte er die neue Heimat schnell schätzen - besonders wegen der politischen Sicherheit. "Ich habe viele deutsche Freunde", erzählt der Schlosser mit dem saarländischen Akzent. "Vor allem mein Chef hat sich sehr für mich eingesetzt. Er ist für mich wie ein Vater."

Eine ganz andere Motivation trieb die 26-jährige Radina Alexandrova aus Bulgarien. Sie hat Jura studiert, damals noch mit einem Visum. Seit dem zweiten Staatsexamen arbeitet sie nun als wissenschaftliche Mitarbeiterin. "Nach sieben Jahren, die ich mittlerweile hier bin, stelle ich mir mein Leben nur noch in Deutschland vor. Ich bin glücklich hier", sagt sie. Die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft bedeutet für sie auch die Möglichkeit, später einmal in den öffentlichen Dienst gehen zu können. "An Deutschland schätze ich besonders, wie viel der Staat für seine Bürger tut, zum Beispiel im Gesundheitssystem", sagt Alexandrova. "Dennoch lachen die Menschen hier weniger, als in Bulgarien." EXTRA Einbürgerung: Pro Jahr werden rund 120 Personen durch die Kreisverwaltung Trier-Saarburg eingebürgert. Es handelt sich um ausländische Mitbürger, die sich nach langjährigem Aufenthalt in Deutschland wirtschaftlich, beruflich und privat integriert haben und sich freiwillig der deutschen Gesellschaft, Kultur und Grundordnung zuwenden. Mit der Einbürgerung werden Rechte und Pflichten erworben, deren Kenntnis in einem Einbürgerungstest nachgewiesen werden muss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort