Verkehr Wenn 700 000 Euro schockieren

Schweich · So viel kostet der Umbau des provisorischen Kreisels am Ermesgraben in Schweich. Die Stadt berappt nur 213 000 Euro.

 Standort Kreisel in Schweich-01

Standort Kreisel in Schweich-01

Foto: h_tl <h_tl@volksfreund.de>

Der Experte spricht es gelassen aus, und der Laie wundert sich. Wie kann es sein, dass der Umbau eines provisorischen Kreisels zu einem „richtigen” Kreisel 700 000 Euro kostet? Das fragten sich auch Mitglieder des Bauausschusses und des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Schweich. Die Ausschüsse tagten kürzlich zusammen.

Die 700 000 Euro nannte Kurt Müller vom Trierer Ingenieurbüro Boxleitner. Die Kostenschätzung betrifft den geplanten Umbau des Ermesgraben-Kreisels zwischen Schweich und dem Stadtteil Issel. Der Kreisverkehr funktioniere, der Verkehr im Bereich Isseler Straße/Schweicher Straße/Ast B 53 werde gut gelenkt, hieß es in der Sitzung.  Allerdings – und auch das ist Fakt – ist der Kreisel nur ein Provisorium. Das sieht man ihm auch an: Vor einigen Jahren wurde der Untergrund notdürftig präpariert, der Innenraum ist flach und besteht aus brüchigem Asphalt. Wer dort regelmäßig unterwegs ist, dem werden auch die Schlaglöcher im Kreisverkehr und im Übergang zu den Ausfahrten nicht entgangen sein. Auch bei der Entwässerung gibt es Probleme. Dazu Gerhard Spieles von der Bauabteilung der VG Schweich: „Das Wasser verursacht Verwerfungen und dauerhafte Schäden. Wir können das Provisoium nicht so lassen.”

 Der bisher nur provisorisch angelegte Kreisel am Schweicher Ermesgraben wird ausgebaut. Dem hat der Bauausschuss einhellig zugestimmt. Die Arbeiten sind  für  2020 vorgesehen.

Der bisher nur provisorisch angelegte Kreisel am Schweicher Ermesgraben wird ausgebaut. Dem hat der Bauausschuss einhellig zugestimmt. Die Arbeiten sind  für  2020 vorgesehen.

Foto: TV/Schramm, Johannes

Laut Berechnungen des Büros Boxleitner kostet die Instandsetzung 678 000 Euro inklusive Nebenkosten. An der Stadt Schweich bleiben davon rund 213 000 Euro hängen. Die anderen Kosten teilen sich der Bund (37,22 Prozent) und das Land (31,76 Prozent).

Ausschussmitglied Johannes Heinz (CDU) sagte, er sei von der Summe geschockt. Fast eine Viertel Million Euro in die Optik eines funktionsfähigen Kreisels zu stecken, so Heinz, sei Geldverschwendung. Man sollte die Mittel lieber für Kitas verwenden.

Stadtbürgermeister Lars Rieger erinnerte daran, dass laut Landesbetrieb Mobilität die Kreisstraße 35 von der Einmündung L 47 (Richtung Quint/Föhren) bis zur B 53 am Ermesgraben-Kreisel zur Gemeindestraße abgestuft werden solle. Der Kreis sei dann verpflichtet, der Stadt eine gute Straße zu übergeben. Billiger werde der Kreiselausbau für Schweich nicht, deshalb stimme die FWG dem Vorhaben zu, sagte deren Fraktionschef Johannes Lehnert. Anschließend gab der Bauausschuss einhellig sein Okay.  Der Ausbau wird voraussichtlich im kommenden Jahr über die Bühne gehen.

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