Infrastruktur Föhrens neuer Dreh- und Angelpunkt

Föhren/Bekond · Am Ortsausgang Richtung Bekond wird bis zum Sommer ein Kreisel gebaut. Bis dahin ist die Straße voll gesperrt.

Kreisel Föhren Baugebiet In der Acht
Foto: TV/Wilbert, Bianca

Nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt, der Baufirma Wey und dem Planungsbüro igr habe man sich kurzfristig dazu entschlossen, mit der Maßnahme zu beginnen, sagt Föhrens Ortsbürgermeisterin Rosi Radant. Auf der L 48 sind täglich etwa 3800 Fahrzeuge unterwegs; der Anteil des Schwerlastverkehrs liegt bei vier Prozent.

Spätestens im Juni soll die Landesstraße wieder befahrbar sein. Bis dahin müssen die Autofahrer einen mehrere Kilometer langen Umweg über Hetzerath oder Schweich (siehe Grafik) in Kauf nehmen. Nicht so weit ist es allerdings bis ins örtliche Gewerbegebiet Steinhäufchen. Die dort ansässigen Betriebe können über eine provisorische Zufahrt gleich am Ortsausgang von Föhren in Richtung Hetzerath (L 47) angefahren werden.

Die Gemeinde sei froh um jeden Tag, der für den Kreiselbau genutzt werden könne, sagt die Ortsbürgermeisterin. In der Tat: Von der Fertigstellung des Verkehrsknotenpunkts hängt weit mehr ab als die Durchfahrtmöglichkeit auf der Landesstraße in Richtung Bekond, zur Autobahn oder zum Industriepark Region Trier (IRT). Denn der Kreisel dient auch als Zufahrt ins neue Föhrener Baugebiet In der Acht, ins Gewerbegebiet Auf dem Steinhäufchen und zum künftigen Rewe-Markt.

Der neue Dreh- und Angelpunkt vor Föhren wird fünf Abfahrtsarme haben, was bei einem Kreisel Seltensheitswert besitzt. Die meisten Kreisverkehre haben drei oder vier Äste. Bei fünf Zu- und Abfahrten müsse das Rund entsprechend groß dimensioniert werden, sagt Planer Hubert Bruch vom Büro igr (Schweich). Der Durchmesser soll 40 Meter betragen, die Straßen werden jeweils 6,50 Meter breit.

Laut Bruch werden am äußeren Rand des Kreisels Überquerungshilfen für Fußgänger und Radfahrer eingebaut. Eine Anbindung an die überörtlichen Radwege sowie in den Ort und ins Baugebiet sei gewährleistet. Wie der Kreisel im Innern gestaltet werde, beispielsweise mit einer Bepflanzung oder einem Kunstwerk, das stehe noch nicht fest.

Mit der Fertigstellung des Kreisels rechnet Bruch frühestens im Mai und spätestens im Juni. Danach sei die Voraussetzung für den Beginn der Hochbauphase im Baugebiet geschaffen. Wegen der günstigen Witterung im vergangenen Jahr sei die Erschließung optimal gelaufen, so Bruch. Die Arbeiten (inklusive Kreiselbau) kosteten 5,5 Millionen Euro. In den nächsten Wochen seien nur noch Restarbeiten zu erledigen.

Für den Bau der Straßen und die Verlegung der Versorgungsleitungen zeichnete die Firma Wey (Rivenich) verantwortlich. Sie baut auch den Kreisel. Bauherr ist die Gemeinde Föhren. Sie übergibt den Knotenpunkt nach Fertigstellung an den Landesbetrieb Mobilität (LBM).

Insbesondere zwei Kriterien haben für Planer Bruch den Ausschlag gegeben, sich für einen Kreisverkehr zu entscheiden: die Verkehrssicherheit  und das äußere Erscheinungsbild. Ein Kreisel bedeute automatisch auch eine Verkehrsberuhigung. Das gelte insbesondere für die Gefällstrecke in Richtung Föhren. Trotz Tempo 30 fahren viele Autofahrer zu schnell in den Ort.

 Im Ortsausgang von Föhren in Richtung Bekond wird ein Kreisel gebaut. Die L 48 ist voraussichtlich bis Juni voll gesperrt.

Im Ortsausgang von Föhren in Richtung Bekond wird ein Kreisel gebaut. Die L 48 ist voraussichtlich bis Juni voll gesperrt.

Foto: Albert Follmann

Die Nachfrage nach Bauland in der 2800-Einwohner-Gemeinde ist groß. Die meisten der 111 Baustellen In der Acht sind bereits verkauft. Grundstücke für Einfamilienhäuser in der Größenordnung zwischen 400 und 600 Quadratmetern  können nach Auskunft der Bürgermeisterin noch zum Preis von 170 Euro pro Quadratmeter von der Gemeinde erworben werden. Eine rege Bautätigkeit zeichnet sich auch im Ort ab. Rund ums ehemalige Kloster entsteht ein neues Zentrum mit Wohnungen und Gewerbe (der TV berichtete)

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