Kreispolitiker kritisieren Landesregierung

Trier · Der Kreisausschuss hat am Montagabend mehrheitlich die Entscheidung der Landesregierung kritisiert, das Katasteramt Trier zu schließen. Das Fazit: Die Region Trier wird in Mainz benachteiligt.

 Die ehemalige „Neue Regierung“, heute Vermessungs-und Katasteramt Trier. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Die ehemalige „Neue Regierung“, heute Vermessungs-und Katasteramt Trier. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

"Der Kreisausschuss hat kein Verständnis für die Schließung des Katasteramts Trier", heißt es in einem CDU-Antrag, den Fraktionsvorsitzender Bernhard Henter in den Kreisausschuss eingebracht hat. Er argumentiert mit den langen Wegen für die Mitarbeiter - vor allem aus dem Raum Konz-Saarburg - zu den verbleibenden Standorten in Bernkastel-Kues und Daun. Außerdem würden die Wege für die Bürger aus dem Kreis Trier-Saarburg zum Amt zu weit.
In seinem handschriftlich verfassten Schreiben fordert Henter die Landesregierung auf, in der nächsten Kreistagssitzung die Entscheidung zu erläutern. Dieses Anliegen hat der Kreisausschuss mehrheitlich unterstützt.
Ingeborg Sahler-Fesel (SPD) warf der CDU Populismus vor. Es sei ein Fehler, ohne ausreichend informiert zu sein, eine Resolution zu verabschieden. Die Bitte um Aufklärung unterstützten aber auch die SPD-Vertreter im Kreisausschuss. Vor allem SPD-Mitglied Wolfgang Schäfer betonte: "Hier geht es um die Sache nicht um die Parteipolitik." Mit der Schließung des Amtes nage das Land an dem Status Triers als Oberzentrum.
Auch Heidemarie von Schütz (Die Grünen) sprach davon, dass die Datengrundlagen, die dem Kreis vorlägen, nicht ausreichend seien, um die Entscheidung des Landes zu kritisieren oder nachvollziehen zu können. "Wir wissen nicht, was der Auflösung zugrunde liegt."
Bestätigung bekam die CDU von Hugo Kohl von der FWG. "Wir müssen darauf achten, dass wir hier im Kreis nicht benachteiligt werden", sagte er. "Die Entscheidung ist falsch, das Amt wird nicht nah bei den Bürgern gelassen."
Eine Spitze hatte Henter noch für seine Landtagskollegin Jutta Blatzheim-Roegler (Die Grünen) aus Bernkastel Kues übrig. Ihr warf er vor, den Standort Trier in Mainz zugunsten ihrer Heimatstadt Bernkastel-Kues geopfert zu haben.

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