Kreuzweg bleibt gesperrt

Der Kreuzweg zur Heide bleibt aufgrund städtischer Sicherheitsbedenken weiter gesperrt. Dennoch begehen Gläubige den Kreuzweg in der Fastenzeit täglich und folgen damit einem alten Brauch - verbotenerweise.

 Die maroden Stufen des Kreuzweges können erst saniert werden, wenn umsturzgefährdete Bäume gefällt sind und der Haushalt genehmigt ist. TV-Foto: Gabriela Böhm

Die maroden Stufen des Kreuzweges können erst saniert werden, wenn umsturzgefährdete Bäume gefällt sind und der Haushalt genehmigt ist. TV-Foto: Gabriela Böhm

Ehrang. Wer derzeit den einzigen Fußweg von Ehrang-Mitte hinauf zum Wohngebiet Auf der Heide gehen will, muss dies auf eigene Gefahr tun. Nach wie vor bleibt der Fußweg "wegen Astbruchs" gesperrt, wie es auf einem Verbotsschild steht. Dennoch umgeht täglich eine Gruppe von Gläubigen die Absperrgitter und bricht auf zu Prozessionen entlang der hübsch bepflanzten Kreuzwegstationen.

Privat-Initiative will bei Sanierung helfen



Der Pastor der Pfarrei St. Peter, Markus Nicolay, hatte zusammen mit rund 100 Bürgern gegen die Sperrung protestiert (der TV berichtete). Bereits seit über zwei Jahren setzt sich der Ortsbeirat für die Instandsetzung des Weges ein und hat 25 000 Euro für die Sanierung der maroden Stufen bereitgestellt. Die Stadt habe die Angelegenheit "auf die lange Bank geschoben" und die Bedeutung des Kreuzweges für die Bürger unterschätzt, heißt es auf der Homepage der Pfarrei. Auch das städtische Argument, dass die Eigentumsverhältnisse entlang des Weges kompliziert seien, will die Pfarrei entkräften. 43 von 47 Eigentümern seien bekannt, beweist die Pfarrei anhand eines ins Netz gestellten Katasterauszugs. Davon sei der weitaus größte Teil im Eigentum der Stadt und der Stadtwerke. Bei der Übergabe einer Unterschriftenliste während der Bürgersprechstunde im Rathaus hatte es Beifall von den Räten gegeben, wie die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Gisela Born berichtet. Zudem sei eine Privat-Initiative bereit, in dem schlecht zugänglichen Gelände bei Sanierungsarbeiten zu helfen. Allerdings ist eine schnelle Lösung nicht in Sicht, auch wenn Pressesprecher Ralf Frühauf betont, dass die Stadt "mit Hochdruck" an der Sache arbeite.

Erst muss der Haushalt genehmigt werden



Die Stadt habe jetzt sämtliche Eigentümer ermittelt. In der zwölften Kalenderwoche soll es eine Eigentümerversammlung geben. Es werde angestrebt, in einer kostensparenden Gemeinschaftsaktion die umsturzgefährdeten Bäume zu fällen und dann die Kosten auf die Anlieger umzulegen.

Zudem müssten Fristen gewahrt werden, damit die Stadt notfalls anstelle der privaten Eigentümer tätig werden könne. Erst wenn die Gefährdung beseitigt sei, könne mit der Sanierung des Weges begonnen werden, wobei Frühauf "keine Termine" nennt. Denn erst müsse der Haushalt genehmigt werden. Zumindest auf städtischen Grundstücken werde in Kürze mit Baumfällarbeiten begonnen.

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