Kritisch-konstruktiv durchstarten

TRIER. "KPV – wer ist denn das?" Diese Frage stellt sich vermutlich nicht nur politisch Uninteressierten. Doch die Kommunalpolitische Vereinigung der CDU, Kreisvereinigung Trier-Stadt, will dieses Jahr neu durchstarten – was auch mit dem schlechten Abschneiden des christdemokratischen Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl und der Zusammenarbeit mit dem neuen, unabhängigen OB Klaus Jensen zusammenhängt.

 Alter und neuer KPV-Vorsitzender: Andreas Etteldorf.TV-Foto: Christiane Wolff

Alter und neuer KPV-Vorsitzender: Andreas Etteldorf.TV-Foto: Christiane Wolff

Zwar hat die Kommunalpolitische Vereinigung der CDU, Kreisvereinigung Trier-Stadt, 112 Mitglieder - und damit in etwa so viele wie die FDP Trier-Stadt -, aber bekannt ist die KPV, die "die kommunalpolitischen Kräfte der CDU bündeln will", trotzdem nicht. Tatsächlich hat die Arbeit der KPV Trier jahrelang geruht, bis Andreas Etteldorf als neuer Vorsitzender sie vor gut zwei Jahren wieder zum Leben erweckte. Schulungen in Sachen Haushalt

Zwar besuchen die Mitgliederversammlungen immer noch nur rund ein gutes Fünftel der KPVler, aber für 2007 hat sich der bei den Neuwahlen einstimmig wiedergewählte Vorstand einiges vorgenommen. "Wir organisieren zum Beispiel Schulungen zu kommunalpolitischen Themen wie Haushalt oder Planfeststellungsverfahren", erklärt Andreas Etteldorf. Über KPV-Mitglieder in den verschiedenen Gremien wie Stadtrat oder Ausschüssen sollen außerdem die Anliegen der CDU vorangebracht werden. Für 2007 stehen zwei große Themen auf dem KPV-Arbeitsprogramm: Umweltfreundliches Heizen und ein Bürgerhaus für Trier-Süd. "Beim umweltfreundlichen Heizen wollen wir die Junge Union unterstützen, die den Energieverbrauch der Stadt Trier unter die Lupe genommen hat", erklärt Etteldorf. Auch mit dem städtischen Umweltberater Johannes Hill arbeite man zusammen. "Wir wollen Vorschläge entwickeln, wie zum Beispiel der städtische Energieverbrauch durch Energiesparlampen statt Glühbirnen gesenkt werden kann", sagt Etteldorf. Auch das Einsparpotenzial der Heizungssysteme öffentlicher Gebäude werde überprüft. Ein Bürgerhaus für Trier-Süd sei in die langfristige Planung aufgenommen worden. "Das ehemalige Lycée Ausone könnte dafür geeignet sein", sagt der 37-jährige Rechtsanwalt. Wie sich die Betreibung eines Bürgerhauses gestalten könnte - etwa durch einen Verein - will die KPV prüfen. Doch auch weniger schöne Themen kamen bei der jüngsten Mitgliederversammlung zur Sprache: "Die Oberbürgermeisterwahl im vergangenen September war eine kräftige Klatsche für uns", sagt Etteldorf. In einigen Stadtteilen hatte CDU-Kandidat Ulrich Holkenbrink nur 20 Prozent der Stimmen geholt. Die "gesamtgesellschaftliche Situation" sei durch die überdeutliche Wahl des unabhängigen Klaus Jensen schwierig geworden: "Schließlich hat Jensen keine Mehrheit im Stadtrat", sagt Etteldorf. "Aber Klaus Jensen hat das klare Votum der Trierer Bürger erhalten - da führt kein Weg dran vorbei." Wahlschlappe wird noch diskutiert

Nicht außer Acht lassen dürfe man bei der Beurteilung des Bürgerwillens jedoch, dass die Wahlbeteiligung sehr gering gewesen sei. "Gute Vorschläge von Jensen werden wir natürlich konstruktiv-kritisch begleiten", verspricht Etteldorf. In welchen Dingen konkret der neue OB mit Unterstützung der KPV rechnen kann, hänge von den konkreten Äußerungen Jensens ab, wenn dieser sein Amt angetreten habe. Welche Folgen die Trierer CDU aus der Wahlschlappe vom September ziehen muss, ist laut Etteldorf ebenfalls noch nicht geklärt: "Wir diskutieren noch." Der neu gewählte KPV-Vorstand: Vorsitzender: Andreas Etteldorf, stellvertretende Vorsitzende: Roswitha Winter, Schriftführer Marina Jordanowa-Etteldorf, Beisitzer: Karl Biegel (Stadtrat und Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung), Margret Böhr, Martin Ludwig, Hendrik Heisse (Vorsitzender der Jungen Union im Kreis Trier-Saarburg), Thorsten Wollscheid, Jakob Gerard, Gilbert Felten (Stadtrat), Magda Weber, Monika Thenot (Stadträtin, Vorsitzende der Frauenunion), Paul Schmitt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort