Kritisches Buch, gespannte Zuhörer

TRIER. (gsb) Der britische Autor Graham Gardner, frisch gekürter Jugendliteratur-Preisträger, las auf Einladung des Trierer Friedrich-Spee-Gymnasiums (FSG) aus seinem Buch "Im Schatten der Wächter" und stellte sich Fragen der Schüler.

Hintergrund des Besuchs: Die Jugendjury der Schule hatte ihn für den Preis nominiert. Schon bei der Leibziger Buchmesse hatte die Jugendjury des FSG das Buch "Im Schatten der Wächter" als eine von bundesweit sechs Jurys nominiert. Bei der Frankfurter Buchmesse schlossen sich die anderen Jurys dem Veto der Trierer Kommission an. Damit erhielt das Erstlingswerk (Originaltitel: "Inventing Elliot") des 30-Jährigen Briten den Jugendliteraturpreis. Auf Einladung der Schule besuchte Gardner am Dienstag das FSG. Nach einem szenischen Spiel aus dem Roman lasen Gardner und die Jugendjury aus einzelnen Kapiteln des Buchs. Dem schloss sich eine Fragestunde der Jurymitgliedern Hanna Ölscher, Laura Somerowski, Kim Chau und Anne-Christina Seliger an, die von der Pädagogin Felicia Wolters übersetzt wurde. Rund 120 Schüler und Lehrer verfolgten gespannt und konzentriert den Ausführungen Gardners. Zum ersten Mal hat der Autor in Deutschland vor Jugendlichen eine Lesung gehalten. Die Sache mache ihm viel Freude, sagte der sympathisch wirkende Autor. Graham hat in Großbritannien 50 000 Exemplare von "Im Schatten der Wächter" verkauft. Zwei Gesellschaften, eine amerikanische und eine deutsche, interessieren sich für die Verfilmung des Stoffs, der von Macht, Mobbing und Gewalt an einer Schule handelt. Das Buch hat stark autobiografische Züge, meinte Gardner und berichtete von Angst einflößenden, schulischen Szenen in seiner Jugend. Gardner schreibt bevorzugt für die Zielgruppe der Jugendlichen. So wie in seinem nächsten Buch mit dem Arbeitstitel "The truth about Adam". "Ich glaube, dass im Hinblick auf die politischen Entwicklungen der zukünftige Bedarf kritischer Bücher größer sein wird", sagte Gardner, der mit neun Geschwistern in Worcester aufwuchs. Der Fragestunde folgte das Signieren von 25 Büchern. Initiator Malte Blümke, betreuender Lehrer, dankte für die "gute Autorenbegegnung".

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