Kunst Die Kunstmaler von morgen

Trier · Künstler und Kreative haben auf dem Markt der Künste in der Europäischen Kunstakademie in Trier ihre Arbeiten ausgestellt. Daneben zeigten auch Grundschüler, was sie bewegt.

 Acht Wochen lang haben der Trierer Künstler Laas Koehler, die Vorsitzende des Förderkreises der Europäischen Kunstakademie, Dr. Katrin Hülsmann und Lehrerin Karin Steineborn (hintere Reihe von links) mit den Kindern an deren künstlerisch gestalteten Fenstern gearbeitet.

Acht Wochen lang haben der Trierer Künstler Laas Koehler, die Vorsitzende des Förderkreises der Europäischen Kunstakademie, Dr. Katrin Hülsmann und Lehrerin Karin Steineborn (hintere Reihe von links) mit den Kindern an deren künstlerisch gestalteten Fenstern gearbeitet.

Foto: Elisabeth Jäckel

Der achtjährige Benjamin steht stolz vor seinem eigenen Kunstprojekt und zeigt den Besuchern der Kunstakademie, was er in den vergangenen Wochen im Kunstunterricht gestaltet hat. Orange sei seine Lieblingsfarbe, deshalb wäre der Rahmen seines Fenstersbildes knallorange geworden. Seine Mama habe ihm dann geholfen, noch einige schwarze, rote und gelbe Punkte zu setzen. Zum Schluss klebte er noch ein paar Muscheln auf und fertig war sein eigenes Fenster. Unter den Ausstellern des diesjährigen Markts der Künste in der Europäischen Kunstakademie in Trier waren neben zahlreichen professionellen Künstlern auch einige Kinder.

Insgesamt 54 Grundschüler der zweiten Klasse der Grundschule Heiligkreuz haben wie Benjamin ihr eigenes Fenster gestaltet. Grund dafür ist ein Kunstprojekt, das von Lehrerin Karin Steineborn ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen des Kunstunterrichts versucht sie immer wieder, die Kinder aus ihrem Schulalltag heraus zu nehmen, um ihren Horizont zu erweitern. Dazu hat sie sich an den Trierer Konzeptkünstler Laas Koehler gewandt. Gemeinsam entwarfen sie ein Projekt rund um das „Fensterrecht“ des Malers Friedensreich Hundertwasser. Hinter dem Fensterrecht steht die Vorstellung von Hundertwasser, dass jeder Bewohner eines Hauses sich aus seinem Fenster lehnen und die äußere Hauswand soweit bemalen kann, wie sein Arm reicht. Damit wollte der Künstler etwas Individualität in die tristen, grauen Häuserfassaden bringen. „Hundertwasser ist einer meiner liebsten Künstler“, sagt Koehler, „ich war sofort begeistert von der Idee“.

Die Schüler der Grundschule Heiligkreuz haben die Vorstellung von Hundertwasser nachgestellt. Aus Holz wurden Fenster ausgeschnitten, und die Kinder durften von „innen“ mit einem Pinsel einen größtmöglichen Rahmen um die Fenster malen. Mit Farbe, Steinen, Figuren und Vielem mehr konnten sich die Kinder dann innerhalb des Rahmens austoben. Um das Fenster schließlich zu füllen, wurde jedes Kind hinter einer Schattenwand fotografiert und das Bild ins Fenster gesetzt. Herausgekommen sind Fenster, die so unterschiedlich sind wie die Kinder selbst. Der Zweitklässler Ray hat gleich einen Kunstrasen rund um sein Fenster gelegt. Sein Lieblingssport ist nämlich Fußball, gefolgt von Tennis. Auf dem Kunstrasen sind Fußballschuhe, eine Medaille und ein Tennisschläger befestigt. Eine weitere Schülerin hat um ihr Fenster herum rote, gelbe und grüne Kringel gemalt – ähnlich wie Hundertwasser selbst, als er eine Flagge für Neuseeland entwarf.

Die Werke der Kinder wurden im Rahmen des „Markt der Künste“ der Europäischen Kunstakademie ausgestellt. Rund 70 professionelle Künstler aus der Großregion haben hier ihre Exponate persönlich vorgestellt. Mehrere hundert Besucher stöberten durch ihre Arbeiten, die so vielfältig waren wie die Kunst selbst und nicht wenige der Bilder, Skulpturen und Fotografien wechselten an diesem Tag auch ihren Besitzer.

Der Erlös aus den Direktverkäufen kommt den Künstlern zugute. Der durch die Standgebühr generierte Erlös geht an den Förderkreis der Europäischen Kunstakademie. Unterstützt wird damit unter anderem die Jugendkunstschule Pink Panther.

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