Künstlerglück im Doppelpack

EHRANG. Zwei Ehranger Künstlerinnen, Elli Elzer und Britta Rösler, präsentieren derzeit im Familienbildungszentrum Remise in Trier-Quint ihre Werke. Die Ausstellung ist eine harmonische Zusammenstellung von abstrakten, großformatigen Acrylbildern und Metallarbeiten.

"Würden Sie sich selbst als Künstlerin bezeichnen?" Diese Frage beantworten Elli Elzer und Britta Rösler nach ein paar Sekunden des Nachdenkens beide mit einem klaren: "Ja!" Doch Elzer schränkt dann doch ein wenig ein: "Mittlerweile schon - es war ein Lernprozess." Elzer, eine gelernte Einzelhandelskauffrau, hat sich seit ein paar Jahren als Malerin selbstständig gemacht. 400 bis 500 Bilder habe sie in den vergangenen Jahren gemalt. Angefangen habe sie mit der Malerei in Kreide, Aquarell und Öl - Motiv waren meistens gegenständliche Objekte. Erst später kam die Acrylmalerei. Als sie dann die ersten abstrakten Bilder anfertigte, habe sie eine sehr gute Resonanz erhalten. Ihre Werke hat sie bereits mehrmals ausgestellt: in Cafés, Hotels, Möbelhäusern und einmal auch in einem Fitnessstudio. "Durch Mundpropaganda haben sich meine Bilder herumgesprochen. Abstrakte Kunst ist bei der Wohnungseinrichtung derzeit sehr gefragt", verrät Elzer. Im Winter arbeitet die 50-Jährige zu Hause in einem Kellerraum, in den anderen Jahreszeiten im Freien. Was sie inspiriert? "Eine leere Leinwand", sagt Elzer und lacht, "die muss dann sofort bearbeitet werden." Auch Britta Rösler arbeitet im Sommer im Freien. Hinter ihrem Haus in der Niederstraße hat sie sich eine Werkstatt eingerichtet. Dort fertigt die ausgebildete Schreinerin aus Kupfer Spinnen und Netze, Geckos, Vögel oder Drachen. Glanzstücke der Metalltreibarbeiten: ein mehr als mannshohes Pferd und ein voluminöser Drache, die beide neben einer umfangreichen Kupfer-Tierschau ebenfalls in der Ausstellung in der Remise zu besichtigen sind. Lediglich ein Lötgerät, eine Sauerstoff- und eine Propangasflasche sowie Lötzinn braucht die 32-Jährige für das Anfertigen ihrer Skulpturen. Zudem verarbeitet sie für ihre Kupferkreationen Recycling-Material. Daher bestehen die meisten ihrer Werke aus Teilen, die vorher mitunter banale Funktionen hatten - zum Beispiel aus Wasserrohren oder Dachrinnen. Regelmäßig stellt Rösler im Brauneberger Steinmetzatelier und Maringer Künstlerhof aus, im Sommer ist sie auf vielen mittelalterlichen Märkten unterwegs."Einfach Farbe und Freude vermitteln"

Seit zwei Wochen haben Rösler und Elzer ihre Exponate in der Remise ausgestellt - mit ausgesprochen positiver Resonanz. "Ich möchte, dass sich jeder ein Unikat leisten kann", entgegnet Elzer den Vorhaltungen aus Kollegenkreisen, ihre Bilder unter Wert zu verkaufen. Weiter möchte sie klarstellen, dass ihre Werke "gar nicht etwas Bestimmtes aussagen, sondern einfach Farbe und Freude vermitteln" sollen. "Unsere Sachen passen einfach gut zusammen", sagen die beiden Künstlerinnen. Das wäre aber auch kein Wunder, denn schließlich hätten sie im Ehranger Künstlertreff "Junikat" bereits jahrelang zusammen ausgestellt. Ein Zukunftsprojekt in Aussicht? Elzer: "Vielleicht verleihe ich meine Bilder zukünftig." Und Rösler: "Ich werde in diesem Jahr anfangen, Kurse im Metalltreiben zu geben." Die Ausstellung kann mittwochs und sonntags (außer am 26. Februar) von 15 bis 18 Uhr besichtigt werden.

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