Stadtgeschehen Eigeninitiative für Stadtdörfer erwünscht

Trier · 3,5 Millionen Euro will das Innenministerium drei rheinland-pfälzischen Städten spendieren. Neben Ludwigshafen und Koblenz profitieren in Trier die Stadtteile Kürenz, Heiligkreuz und Kernscheid.

 Die Heiligkreuz-Kapelle aus dem 11. Jahrhundert mit dem Baumkreuz. Auch Ortsvorsteher Hanspitt Weiler freut sich auf Fördermittel für seinen Stadtteil.

Die Heiligkreuz-Kapelle aus dem 11. Jahrhundert mit dem Baumkreuz. Auch Ortsvorsteher Hanspitt Weiler freut sich auf Fördermittel für seinen Stadtteil.

Foto: TV/Harald Jansen

Oberbürgermeister Wolfram Leibe freut sich. Zahlreiche Ortsvertreter aus Kürenz, Heiligkreuz und Kernscheid sind gekommen, um sich zu informieren. Neben der Vorstellung des Konzepts werden auch Fragen beantwortet. Tobias Brokötter vom Kommunalentwicklungsbüro „Stadtimpuls“ in Landau wird als Projektleiter fungieren und den gesamten Prozess vor Ort begleiten. „Ziel ist es, die Stadtdörfer, also Stadtteile mit überwiegend dörflichem Charakter, in ihrer Entwicklung zu unterstützen und ein Entwicklungskonzept zu erstellen“, erklärt Brokötter.

Zur Vorbereitung führten Brokötter und sein Team Bestandsaufnahmen in verschiedenen Bereichen durch, zum Beispiel begutachteten sie Verkehrsanbindungen, fertigten aber auch profilbezogene Analysen an wie das Image der verschiedenen Stadtteile: „Aus diesen Informationen wollen wir dann in eine Bürgerbeteiligung übergehen, die wir hier „Zukunftsthemenfindung“ nennen. Wir wollen über eine Umfrage in den drei Stadtteilen separat nachfragen, was für die Bürger eigentlich aus deren Sicht wichtige Themen für die Ortsentwicklung sind.“ Dies soll über mehrere Wochen in den Sommerferien geschehen.

Anfang September sind Workshops in allen drei Stadtteilen geplant. Dort sollen die Themen aus der Zukunftsthemenbefragung aufgegriffen und in eine Leitbildidee mit entsprechenden Projekten gepackt werden. Brokötter betont, dass eine starke Einbindung der Bürger die Interessen der Gemeinschaften erhalten soll. „Wir haben ganz bewusst noch keine Ideen und Ansätze entwickelt, um welche Projekte es gehen soll, denn das wollen wir mit den Bürgern erarbeiten. Wir setzen auf starke Eigeninitiative vor Ort.“ Zur Realisierung werden anschließend Förderanträge gestellt, die je nach Projekt vom Land bemittelt werden.

Um Wettbewerb und Konkurrenzkampf zu vermeiden, setzen Brokötter und sein Team auf Transparenz. „Jeder Stadtteil wird über die Ergebnisse der Workshops der anderen Stadtteile informiert. Es soll als ein Projekt gesehen werden.“ Auch der Ortsvorsteher von Heiligkreuz, Hans­pitt Weiler, hofft auf eine positive Zusammenarbeit. „Die Bedarfe sehe ich in allen drei Ortsteilen ziemlich gleich, das verbindet uns. Deswegen wird es für uns Heiligkreuzer aus meiner Sicht kein Wettbewerb werden, sondern ein gemeinsames Bestreben sein, Fördermittel für unsere Ortsteile zu bekommen. Ich finde es ganz toll, dass wir heute endlich loslegen können.“

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