Kultur in den Süden

TRIER-SÜD. Mit unterschiedlichen Aktionen will der Orgelbauverein Herz Jesu mehr Kultur in den Trierer Süden bringen. Zentrum der Veranstaltungen ist die Herz-Jesu-Kirche in der Friedrich-Wilhelm-Straße.

 Irith Gabriely spielt in der Herz-Jesu-Kirche in Trier-Süd. Foto: DIG

Irith Gabriely spielt in der Herz-Jesu-Kirche in Trier-Süd. Foto: DIG

"Der südliche Stadtteil ist doch kulturell etwas im Hintertreffen," erläutert Wolfgang Valerius vom Orgelbauverein. "Uns geht darum, gezielt Konzerte und Ausstellungen in der Herz Jesu-Kirche zu ermöglichen - auch in Hinblick auf Spenden für die Orgel." Der Auftakt des Trier-Süder Kulturherbstes ist am Sonntag, 12. November, 16 Uhr mit einem Konzert und einer Ausstellungseröffnung. Der Organist Professor Johannes Geffert aus Köln und der Trierer Theaterspieler Michael Nix führen das Stück "Hiob" des tschechischen Komponisten Petr Eben auf. Eben geht in acht Sätzen anhand der biblischen Gestalt des Hiob der Frage nach, warum dem Menschen Böses widerfahren kann. Petr Eben ist der Auffassung, dass sich gerade in der Hiobs-Geschichte Gott als derjenige, der auf der Seite der Leidenden steht, sieht. Organist Johannes Geffert gilt als international renommierter Musiker, der vor 20 Jahren auch die deutsche Erstaufführung dieses Werks spielte. Erfreulich für den Orgelbauverein Herz Jesu: Johannes Geffert verzichtet auf sein Honorar, um damit das Vorhaben der Orgelrenovierung voll und ganz zu unterstützen. Den Part des Sprechers übernimmt Schauspieler Michael Nix. Statt Eintritt wird um eine Spende zugunsten des Orgelbauvereins gebeten. Werner Persy stellt aus

"Menschen der Bibel - Zeugen der Hoffnung" lautet die begleitende Ausstellung des bekannten Trierer Künstlers Werner Persy. "Die Ausstellung handelt von biblischen Gestalten des Alten Testaments, die auch für das Judentum von Bedeutung sind und damit die Verbindung zu den Deutsch-Israelischen Kulturtagen bilden," erläutert Valerius die Ausstellung. Sie ist bis 19. November, täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Montag bis Freitag jeweils 17.30 bis 18. Uhr erwartet die Besucher der Kirche eine "Musikalische Atempause". Zum Abschluss der Ausstellung wird es ein weiteres Konzert mit dem Titel "Church meets Synagogue" geben. Dieses wird im Rahmen der Deutsch-Israelischen Kulturtage geboten. Am 19. November erklingt ab 20 Uhr Klezmer-Musik in der Herz-Jesu-Kirche. Das bekannte Duo Irith Gabriely (Klarinette) und Hans-Joachim Dumeier (Orgel) werden musikalisch in die Welt des Klezmer, der traditionellen jüdischen Folklore-Musik, entführen. Seit 1997 hat Irith Gabriely mit dem Organisten Hans-Joachim Dumeier ein Programm für Klarinette und Orgel entwickelt, das die üblichen Schemata einer Programmgestaltung sprengt, da in diesen Konzerten klassische Musik, jüdische Komponisten und Klezmermusik gegenüber gestellt werden und damit einen musikalisch-christlich-jüdischen Dialog führen. Der Begriff "Klezmer" setzt sich aus zwei hebräischen Wörtern zusammen: "Klej" bedeutet Instrumente, und "Semer" Lied. Im Jiddischen sind die beiden Wörter zusammengefasst. Der Eintritt beträgt zehn Euro, ermäßigt sieben Euro. Karten gibt es in den Pfarrbüros der Pfarrei St. Matthias oder den Trierer Musikhäusern Kessler und Reisser.

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