Förderung Kultur, Kasino und Klaviere

Trier · Am Stiftertag hat die Kulturstiftung Trier aktuelle Projekte vorgestellt und Förderer geehrt.

 Der Vorstand der Kulturstiftung zeigt sich gut gelaunt im Casino.

Der Vorstand der Kulturstiftung zeigt sich gut gelaunt im Casino.

Foto: TV/Karin Pütz

Stellen Sie sich vor, ein gutes Dutzend Klaviere stehen verteilt in der Innenstadt von Trier und jeder, der mag, kann darauf spielen.

Diese ungewöhnliche Idee wird vom 11. bis 27. September von der Kulturkarawane umgesetzt. Möglich wird das vor allem durch die Unterstützung der Kulturstiftung Trier, die dieses und andere kreative Projekte an ihrem Stiftertag vor 80 geladenen Gästen vorstellte. Tobias Urban und Carolin Feeser von der Kulturkarawane wiesen darauf hin, dass Klavierspenden aus der Bevölkerung willkommen seien (E-Mail: info@kulturkarawane.de).

Hiltrud Zock und Andreas Ammer führten im Kasino am Kornmarkt launig durch den Abend und stellten die bisher geförderten und in Zukunft zu fördernden Kulturveranstaltungen vor, von denen hier nur wenige genannt werden können. Besondere Erwähnung fand der Kinder Kultur Fonds, „das Herzstück unserer Stiftungsarbeit“, wie Ammer betonte, aus dessen Topf Kindern aus nicht so gut betuchten Familien Musikunterricht ermöglicht wird.

„Diese Kinder sind nicht sozial schwach, sie sind finanziell schwach“, sagte Ammer. Durch die musikalische Förderung würden sie zu sozial starken Menschen erzogen. Doch auch an die kulturelle Teilhabe der älteren Generation ist gedacht: Gabriele Meter-Lehnen ist die Initiatorin eines neuen Fahrdienstes, der es alten Menschen, die nicht mobil sind, ermöglicht, jeweils vier Kulturveranstaltungen des Theaters Trier und des Mosel Musik Festivals zu besuchen.

„Und das in allen 19 Trierer Stadtteilen“, wie Gabriele Meter-Lehnen hervorhob. Für eine generationenübergreifende Veranstaltung will Julia Reidenbach mit einem Mitmachkonzert am 3. Oktober sorgen. Der Musikerin, der es mit „Chor über Brücken“ und „Just Sing“ gelungen ist, viele Menschen fürs Singen zu begeistern, liegt besonders die Bezahlbarkeit von Eintrittskarten für Kinder am Herzen.

Sie wisse, dass ein Konzertbesuch für eine Familie sehr ins Geld gehen könne, und habe das Ziel, für das Konzert im Oktober unter einem Eintrittspreis von 10 Euro zu bleiben, erklärte sie auf der Bühne. An Ort und Stelle bewies sie ihr Motivationstalent: „Bele mama Ye“ schallte es aus gut 80 Kehlen im Kasino, bevor die Kulturstiftung das Buffet eröffnete, das von Eric Naunheim zur Verfügung gestellt wurde. Für seine Gastfreundschaft im fünften Jahr hatte sich Hiltrud Zock zu Beginn der Veranstaltung bedankt und überreichte ihm die Stifterplatte 2020.

„Als Kulturstiftung haben wir vor fünf Jahren dazu beigetragen, dass das denkmalgeschützte Gebäude heute in Zusammenarbeit mit dem Trierer Theater und der Freien Kulturszene Trier wieder zu einer Begegnungsstätte für die Bürger werden konnte, in der Kunst und Kultur ihren Platz haben.“ Naunheim nutzte die Gelegenheit, um den Dank an seine Angestellten weiterzugeben: „Die eigentlichen Stützen des Unternehmens sind Andrea Veit, Christina Leibham und Matthias Lanz.“

Eine weitere Stifterplatte, die erstmals als Acrylblock gestaltet wurde, ging an Tenor Thomas Kiessling, der durch ein Benefizkonzert eine Spende von 8000 Euro an den Verein Nestwärme sowie Kinder- und Jugendchöre am Theater ermöglichte.

„Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen“, gab Andreas Ammer den Gästen mit auf den Weg, von denen jeder einen Beitrag zur Kultur geleistet hatte.

Mehr über die Arbeit der Kulturstiftung und Wege, sie zu unterstützen, können nachgelesen werden unter www.kulturstiftung-trier.de

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