KULTUR

Zur Berichterstattung über Musikkonzerte in Trier:

"Aven! - Kommt!", das jährlich normalerweise in Landau stattfindende Musikereignis des rheinland-pfälzischen Landesverbands Deutscher Sinti und Roma, fand diesmal in Trier statt. Mike Reinhardt und seine Brüder machten am vergangenen Wochenende mit ihren Gitarren, zeitweise ergänzt durch Violine und Gesang, den voll besetzten Brunnenhof zu einem Hexenkessel der Begeisterung. Einfach unglaublich, mit welch traumhafter Sicherheit und welch rasender Geschwindigkeit rhythmische Akkordfolgen die Melodien entstehen ließen, darunter auch bekannte Standards des Zigeuner-Jazz wie zum Beispiel Black Eyes (Otschi tschanja). Dazu Geige und Liedgesang auf Romanes. Die Zuhörer waren elektrisiert und kamen tanzend zur nächtlichen Bühne, wo sie die Musiker erst ziehen ließen, nachdem sie sie dreimal zu weiteren Zugaben auf die Bühne zurückbeordert hatten. Und wie kommt so ein Konzert nach Trier? Jacques Delfeld, der Vorsitzende des Landesverbands, erfüllte damit ein Versprechen, das er im vorigen Jahr bei der Einweihung der Gedenkstelen am neu gestalteten Bischof-Stein-Platz zwischen Dom und Diözesanmuseum gegeben hat. Das Konzert war ein Dank an die Trierer Bürger, die mit ihren Spenden die Errichtung dieses Mahnmals ermöglicht haben. Die Initiative dazu ging von Klaus Jensen aus - eine späte Frucht der Friedensarbeit unseres Oberbürgermeisters. Das Mahnmal kann nur als in jeder Hinsicht gelungen gelten: künstlerisch, optisch, ethisch. Ein besonderer Ort in Trier. Die begeisterte Resonanz, die das Konzert gefunden hat, lässt die Veranstalter darüber nachdenken, in Zukunft regelmäßig mit ihrer Musik nach Trier zu kommen. Aven! Ich freue mich schon auf die nächste Begegnung. Bernhard Gies, Trier

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