Konzertreihe Festivalstimmung kehrt an die Mosel zurück

Trier · Im „Kulturhafen Zurlauben“ gab es das QuattroPop-Festival des Musiknetzwerks Trier und des Städtenetzwerks Quattropole.

 Das QuattroPop-Festival fand am Freitag und Samstag im „Kulturhafen Zurlauben“ in Trier statt.

Das QuattroPop-Festival fand am Freitag und Samstag im „Kulturhafen Zurlauben“ in Trier statt.

Foto: Fabian Pütz-Antony

Nach 2019 und 2020 dockte das grenzüberschreitende zweitägige QuattroPop-Festival des Musiknetzwerks Trier und des Städtenetzwerks QuattroPole am Wochenende ein drittes Mal am „Kulturhafen Zurlauben“ an der Mosel an. Insgesamt elf Acts kamen aus ganz unterschiedlichen Genres. Neben Bands aus Trier traten auch repräsentative Künstler aus den Quattropole-Städten Saarbrücken, Metz und Luxemburg auf.

Am Freitagnachmittag startete die Instrumental-Post-Rock-Band Maven aus Metz mit lyrischen Themen und organischen Klängen. Sie eröffnete das Event mit gefühlvollen und durchdringenden Gitarren-Rhythmen, intensiven Drums und einem harmonisch begleitenden Piano. Es folgte das Noise‘n‘Roll-Kollektiv Trainer aus Saarbrücken. Mit einer Mischung aus stoischer Rhythmik, sich wiederholenden Strukturen, ekstatischem Geschrei und einer eigenen Interpretation von Noise-Rock setzte es ganz eigene Akzente.

 Die Band Ice in my Eyes beim QuattroPop-Festival des Musiknetzwerks Trier in Zurlauben.

Die Band Ice in my Eyes beim QuattroPop-Festival des Musiknetzwerks Trier in Zurlauben.

Foto: Fabian Pütz-Antony

Die nachfolgende Electro-Formation Anderland aus Trier und London brachte mit einer wilden Mischung aus Rock,- und Wave-Gitarren und animierenden Minimal-, House- und Dubstep-Elementen noch mehr Bewegung in die Zuschauer­menge.

Zu Abschluss des ersten Tages trat Daniel Balthasar aus Luxemburg auf, erfolgreicher Singer/Songwriter aus dem Bereich Experimental-Folk-Independent. Seine Songs variieren zwischen Rock, Folk und eigenen Akzenten die für unnachahmliche Klänge sorgen und ihn nach mittlerweile acht veröffentlichten Alben schon auf Tour quer durch Europa geschickt haben. 

Kulturhafen Zurlauben: QuattroPop-Festival
Foto: Fabian Pütz-Antony

Am Samstag begann das Programm bereits um 14.30 Uhr mit bestem Wetter und elektronisch ausgefallenem Dubstep, aufgelegt von einem Heimspieler: DJ Flextronic von Tempo90 brachte die ersten Besucher mit elektronischen Beats schon mal etwas in Wallung. Mit einer eigentümlichen Mischung aus Indie-Neo-Klassik und Jazz waren danach die Trierer Musiker Dhresen vor Ort. Das Trio baut auf harmonische Tonleitern mit atmosphärischer Stimmung, gefühlvoll aufgebaute Höhen und Tiefen und bedeutungsschwangere Details zwischen den Zeilen und erntet dafür eine Menge Applaus. Ihre Bühnennachfolger kommen ebenfalls aus Trier: Die vierköpfige Fuzz-Punk-Band Matches erspielte sich die Sympathien des Publikums durch einen Mix aus Rock ’n’ Roll, Garage und Grunge. Das Ganze wird garniert mit eingängigen Rhythmen, vielen Crescendos und einer starken Stimme.

Es folgten die Kraut-Rocker Tausend Augen aus Saarbrücken. Sie ließen es etwas ruhiger angehen, ohne dabei den Schwung aus ihrer bewegenden Musik zu nehmen. Eine klare, helle Stimme, deutsche Texte und groovige Riffs erzeugen mit weniger mehr. Sie erschaffen so ein einzigartiges Klangerlebnis. Im Anschluss übernahm das Trio Schatzi mit einem Mix aus New Wave, Elektronika und Yacht-Rock-Guitarren das Ruder. Es heizte damit der Menge ordentlich ein. Emotionale Texte, eine gefühlvolle, sanfte Stimme und Refrains zum Mitsingen – gemischt mit einem Hauch Melancholie – sind das Geheimrezept der drei Durchstarter.

Es folgte das luxemburgische New-Wave-Rock-Quintett Ice in my eyes: Als Steigerung von 1980er-Jahre-Pop punktete es mit althergebrachten und eigenen Akzenten und verrührte poppige mit rockigen Beats mit dem Synthesizer. So kam eine völlige Neuschöpfung zustande, die es in sich hatte und sofort in die Beine ging. Sie lieferten eine routinierte und allgemein gefeierte Liveshow ab, die für viele ein kleines Highlight gewesen sein dürfte.

Die französische Post-Punk-Band Mestre aus Metz, legte mit Charme und Witz zu Beginn und in den Pausen, druckvollen Gitarren und stimmigen Breaks eine würdige Abschiedsshow hin. Ihr eigener Stil nennt sich Cold Punk, allerdings wird niemand bei ihrer elektrisierenden, die Glieder erwärmenden Performance davon etwas gemerkt haben.

Zusammenfassend bleibt zu sagen: Ein alles in allem einzigartiges Angebot und ein bunt zusammengewürfeltes musikalisches Potpourri für fast jedermanns Geschmack. Hoffentlich wird es auch im kommenden Jahr zurückkehren.

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