Kunst auf dem Rasen

Auf Kunstrasen wird normalerweise Fußball oder Feldhockey gespielt. Aber auch Wiese wird zum "Kunstrasen", wenn auf ihr Kunst ausgestellt wird. Das konnte erleben, wer am vergangenen Wochenende die Mosellwiesen besuchte.

 Sarah Seelbach (im Bild links) sitzt Modell für Doris Puchberger, die noch dabei ist, ihre öffentliche Kunstperformance vorzubereiten. TV-Fotos: Max Henning Schumitz

Sarah Seelbach (im Bild links) sitzt Modell für Doris Puchberger, die noch dabei ist, ihre öffentliche Kunstperformance vorzubereiten. TV-Fotos: Max Henning Schumitz

Trier-Nord. Doris Puchberger steht vor ihrer Feldstaffelei. In der linken Hand hält sie eine Palette mit bunten Farben, in der Rechten den Pinsel. Sie prüft Proportionen, Farbnuancen: "Eine grüne Wiese zu malen, ist gar nicht so einfach", stellt sie fest.

Auf einer Gartenbank vor ihr sitzt ihr Modell Sarah Seelbach unter einem Sonnenschirm. Aus einer geplanten Kunstvorführung wird allerdings nicht. Eigentlich sollte Michael Zabbai den Malkittel von Doris Puchberger eingipsen, während sie malt. "Wenn der Gips getrocknet ist, wird die Gipsplastik über eine Nähpuppe gehängt, die ich dann vor die Staffelei stelle", erklärt Puchberger Der Regen verhinderte allerdings das Vorhaben.

Mit dem Rasenmäher haben die städtischen Gärtner Ausstellungsflächen in die Wiese hinter der Jugendherberge gemäht. An Bauzäunen ausgestellt, noch mit Folie gegen den Regen geschützt, hängen die Bilder von sechs verschiedenen Künstlern.

"Die Natur ist ein Vorbild für einen schöpferisch-kreativen Prozess", sagt Kathrin Landgraf, die für den Verein Lebendig die Ausstellung unter freiem Himmel organisiert hat. Das sei letztlich auch die Idee, die hinter der Kunstrasenaktion stünde.

Veronika Golyak und Kathe rine Smith zeigen beide zum ersten Mal ihre Bilder in Trier. Sie sitzen auf einem alten Sofa und blicken auf die Mosel: "Das ist meine erste öffentliche Ausstellung", sagt Golyak noch etwas schüchtern. "Und ich bin froh, wieder in Trier ausstellen zu können", sagt Smith, die in Canterbury/England Kunst studiert. "Leider mussten wir die Aktion nach dem schweren Regenschauer am Samstag abbrechen", sagt Zabbai am Sonntagmorgen. Die Bilder hätten sonst Schäden bekommen. "Aber viele Besucher waren von der Idee und der Umsetzung des Kunstrasens begeistert."

Aber nicht nur Kunst gibt es am Samstag am Moselufer. Wer will, kann mit dem Ruderverein auf der Mosel rudern und beim Kanuverein paddeln.

Trotz mancher Regenschauer wird in Trier Nord an der Mosel gefeiert. Und die Stadt am Fluss wird lebendig.

ExtraTrier-Nord am Fluss: Die Stadt zum Fluss hin zu öffnen, ist eines der Ziele der Initiative "Trier-Nord am Fluss". Seit Anfang 2010 treffen sich Interessierte in unregelmäßigen Abständen und diskutieren, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Eines der Ergebnisse dieser Treffen war das Anwohnerfest am vergangenen Samstag. Weitere Informationen unter: www.triernordamfluss.de.

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