Kunst - mit Füßen getreten

Die beiden "versinkenden Autos" von Vera Kox im Kaufhof-Parkhaus waren in den vergangenen Tagen mehrfach Zielscheibe für Unbekannte. Nun hat die Luxemburger Künstlerin die Nase voll und eine ihrer Installationen vorzeitig abbauen lassen.

 Zum Schutz vor weiterer Zerstörung gestern abgebaut: Der im Boden „versinkende“ Opel Vectra. Die zweite Installation von Vera Kox soll bis zum Ende der Schuman-Kunstpreis-Ausstellung am Sonntag im Parkhaus bleiben. TV-Foto: Roland Morgen

Zum Schutz vor weiterer Zerstörung gestern abgebaut: Der im Boden „versinkende“ Opel Vectra. Die zweite Installation von Vera Kox soll bis zum Ende der Schuman-Kunstpreis-Ausstellung am Sonntag im Parkhaus bleiben. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. (rm.) Zwei scheinbar im Boden versinkende Autos waren in den vergangenen Wochen der "Hingucker" im Kaufhof-Parkhaus (Margaretengässchen/Moselstraße). Aber von Unglück keine Spur. Bei den seltsamen Gebilden auf den Parkplätzen 11 und 29 (im Parkhaus-Teil unter dem Cinemaxx.-Kino) handelt es sich um Kunst. Die beiden Installationen der Luxemburgerin Vera Kox sind Teil der "Kunstpreis Robert Schuman"-Ausstellung, die überwiegend im Stadtmuseum Simeonstift zu sehen ist.Besser gesagt: nur noch eine von beiden. Denn die andere hat Vera Kox am Mittwoch abbauen lassen - als Reaktion auf Demolierungen in den vergangenen Tagen.Auf die Opel-Vectra-Karosserie auf Parkplatz 29 hatten es Unbekannte offenbar besonders abgesehen: Ihr wurde die Heckscheibe heraus- und das Dach eingetreten. Die Tat dürfte sich in der Nacht zum vergangenen Freitag ereignet haben. Das zweite "versinkende Auto", ein VW Polo, ist in den vergangenen Tagen ebenfalls stark durch Attacken Unbekannter beschädigt worden. Die Täter sind bislang unbekannt.Stadtmuseum will sich nicht entmutigen lassen

 Zum Schutz vor weiterer Zerstörung gestern abgebaut: Der im Boden „versinkende“ Opel Vectra. Die zweite Installation von Vera Kox soll bis zum Ende der Schuman-Kunstpreis-Ausstellung am Sonntag im Parkhaus bleiben. TV-Foto: Roland Morgen

Zum Schutz vor weiterer Zerstörung gestern abgebaut: Der im Boden „versinkende“ Opel Vectra. Die zweite Installation von Vera Kox soll bis zum Ende der Schuman-Kunstpreis-Ausstellung am Sonntag im Parkhaus bleiben. TV-Foto: Roland Morgen

Während der Polo plangemäß bis zum Beginn kommender Woche stehen bleiben soll, erlebt der Vectra das Ende der Schuman-Kunstpreis-Ausstellung (Sonntag, 20. Januar) nicht mehr an Ort und Stelle. "Das Werk wurde auf Wunsch von Vera Kox abgebaut, um weitere Demolierungen zu verhindern", erklärte Stadtmuseums-Pressesprecherin Vera Schernus auf TV-Anfrage. Es sei "traurig für Künstlerin und Kunststadt Trier, dass hier Kunst mit Füßen getreten wird". Das Stadtmuseum wolle aber "auch in Zukunft zeitgenössische Kunst präsentieren, die in den Stadtraum hineinreicht". Meinung Gefährliches Pflaster Umgestürzte Konstantin-Füße, mit Graffiti verschmierte Kulturhauptstadt-Hirsche und nun die demolierten "versinkenden" Autos - Trier mag sich zwar zu einer Kulturstadt entwickelt haben, muss aber nun auch mit dem zweifelhaften Ruhm leben, ein gefährliches Pflaster für Exponate in "freier Wildbahn" zu sein. Wie bei den Konstantin-Füßen fehlt von den Parkhaus-Übeltätern jede Spur. Noch. Immerhin gibt es an der Ein- und Ausfahrt Überwachungskameras. Vielleicht lohnt es sich, die Aufnahmen mal genauer unter die Lupe zu nehmen. r.morgen@volksfreund.de

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