Kunst trifft soziale Arbeit

Trier · Ihre Vernissage in der Trierer Galerie Neuesbild hat die Künstlerin Bettina Reichert zum Anlass genommen, mit ihrem Galeristen Ali Anvari 20 Prozent des Verkaufserlöses ihrer Bilder an das Projekt "Ehrenamtlicher Begleitdienst für schwangere Flüchtlinge" des Sozialdienstes katholischer Frauen in Trier zu spenden. Reicherts Kunst ist noch bis zum 14. Mai in der Galerie ausgestellt.

Trier. Mit einfühlsamen und klaren Worten erläuterte die Künstlerin Bettina Reichert bei der Vernissage in der Galerie Neuesbild, Kaiserstraße 32 in Trier, ihr Werk. Der Grundgedanke: Unsichtbare Wände überwinden. Sie veranschaulichte an einem Beispiel aus ihrem Alltag, wie sie in sich selbst Barrieren gefühlt hat, die es zu überwinden galt. Das andere, Fremde zulassen und mit ihrem Werk dazu aufzufordern ist das Anliegen der Künstlerin.
Die in Afrika aufgewachsene Künstlerin erkannte im Projekt des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) dieses Potenzial und war sich mit Galerist Anvari einig, dass beide gemeinsam den ehrenamtlichen Begleitdienst für schwangere Flüchtlinge unterstützen möchten. SkF-Geschäftsführerin Regina Bergmann bestätigte, dass eines der wichtigsten Anliegen des Begleitdienstes das Überwinden von Barrieren und somit unsichtbaren Wänden ist. Die ehrenamtlichen Begleiterinnen nehmen die geflüchteten Frauen in einer besonders sensiblen und schutzbedürftigen Lebensphase an die Hand und begleiten sie bis zur Geburt ihres Kindes und gerne auch in den ersten Monaten danach. So lernen auch die Begleiterinnen die Kultur der Frauen kennen, die sich auf den Weg gemacht haben, um mit ihrem Kind in Sicherheit leben zu können. Nicht selten ist die Flucht nicht weniger gefährlich, als das Leben in den kriegsgebeutelten Ländern aus denen die Frauen kommen. In dieser Ausnahmesituation ist das Erkennen und Überwinden von unsichtbaren Wänden in der zwischenmenschlichen Beziehung auf Zeit die Basis, um Vetrauen aufzubauen. Das Werk von Bettina Reichert regt dazu an, eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich zu führen. So steht die Auseinandersetzung mit dem Werk der Künstlerin stellvertretend für die wertvollen Erfahrungen, die sowohl die geflüchteten Frauen als auch ihre Begleiterinnen machen können. red
Die Ausstellung von Bettina Reichert ist bis zum 14. Mai in der Galerie Neuesbild in der Kaiserstraße 32 in Trier zu sehen.
Öffnungszeiten: Donnerstag: 17 bis 20 Uhr, Samstag: 12 bis 15 Uhr.

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