Kunstrasenplatz statt Staubwolke

Der Kampf um die Zusage für den Kunstrasenplatz hat lange gedauert - seit Dezember herrscht nun Gewissheit: Das 683 000 Euro teuere Projekt ist vom Stadtrat beschlossen und wird vom Land mit 100 000 Euro bezuschusst. Auch der SV Trier-Irsch hat ein Projekt zur Finanzierung des Eigenbeitrags ins Leben gerufen.

 Staubige Sache: Wer bei trockenem Wetter auf oder neben dem Irscher Tennenplatz gestanden hat, fühlte sich anschließend oft wie ein Indianer, so stark wurde der rot-braune Sand des Platzes aufgewirbelt. Foto: Florian Leicher

Staubige Sache: Wer bei trockenem Wetter auf oder neben dem Irscher Tennenplatz gestanden hat, fühlte sich anschließend oft wie ein Indianer, so stark wurde der rot-braune Sand des Platzes aufgewirbelt. Foto: Florian Leicher

Trier. Florian Leicher, zweiter Vorsitzender des SV Trier-Irsch, ist erleichtert: "Es ist schön und für die Vereinsarbeit auch sehr wichtig, dass nun mit dem Bau des Kunstrasenplatzes begonnen werden kann. Natürlich haben wir Verständnis, dass die Prioritätenliste der Reihe nach abgearbeitet werden muss, aber es hat doch etwas länger gedauert als gedacht."
Seit mehreren Jahren hat der SV Trier-Irsch sich für eine Umwandlung des 44 Jahre alten Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz eingesetzt. "Die Bedingungen für den regulären Sportbetrieb sind schon lange sehr miserabel und die Verletzungsgefahr für die Sportler durch Unebenheiten und Steine extrem hoch. Je nachdem, wie die Witterung ist, variiert der Platz zwischen einer Matschgrube oder einer Staubwüste", berichtet Leicher.
Vergabe von Rasenpatenschaften


Im Dezember dann die erfreuliche Nachricht: Das Projekt Kunstrasen wurde beschlossen. Alle Stadtratfraktionen außer den Grünen hatten dafür gestimmt. Auch das Land bewilligte 100 000 Euro zur Unterstützung des Bauvorhabens. Dies hatte der rheinland-pfälzische Sportminister Roger Lewentz Anfang Januar verkündet. Damit sind die Weichen für die Projektumsetzung gestellt (der TV berichtete). Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 683 000 Euro. Neben dem Zuschuss des Landes wird der größte Teil der Summe von der Stadt getragen. Doch auch die Ortsbeiräte Irsch, Kernscheid und Filsch sowie die Sportvereine aus Trier-Irsch und aus Kernscheid beteiligen sich an der Finanzierung (siehe Extra).
So hat der SV Trier-Irsch das Finanzierungsprojekt "Rasen statt Asche" ins Leben gerufen. "Diese Aktion dient zur Deckung des Eigenbeitrags von 70 000 Euro", erklärt Leicher und ergänzt: "Für uns ist es selbstverständlich, das Projekt Kunstrasen auch mit eigenem Engagement zu unterstützen."
Das Projekt sieht vor, dass jeder Interessent eine Patenschaft für einen Quadratmeter Rasen übernehmen kann. Diese kostet lediglich zehn Euro. Sonderflächen sind da schon etwas teurer: So kostet der Torraum 1000 Euro, der Strafraum 5640 Euro und ein halber Mittelkreis 1320 Euro. "Auf diesem Weg können alle, die wollen, mithelfen, dem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Jeder, der möchte, kann Pate werden." Als besondere Aktion habe man sich überlegt, unter allen jugendlichen Paten den Mittelpunkt, die Elfmeterpunkte sowie die Punkte für die Eckfahnen zu verlosen.
Holger von Keutz, Sprecher der intern beauftragten Arbeitsgruppe "Finanzierung Eigenanteil Kunstrasen", hatte das Konzept vorgestellt: "Wir bauen auf die Unterstützung der Vereinsmitglieder und der Bewohner aus den Höhenstadtteilen, aber auch auf Firmen, die sich engagieren wollen." Zusätzlich sollen auch alle Mitglieder des Vereins angeschrieben und ab nächster Woche Flyer in den Höhenstadtteilen verteilt werden.
Doch von den Geld wird nicht nur der Rasen finanziert. Auch eine Bewässerungsanlage, und ein Ballfangzaun, eine Auflage der Stadt zum Schutz des Geländes, sollen entstehen.
Wichtig für die Vereinsarbeit


"Wichtig ist der Platz vor allem, um weiterhin so umfangreich in die Jugendarbeit investieren und sie ausbauen zu können", so Leicher. Man habe schon einige Verluste verzeichnen müssen, weil Spieler zu umliegenden Vereinen gewechselt sind aufgrund der besseren Platzverhältnisse. Letztes Jahr habe man eine komplette A-Jugend verloren.
Genutzt wird der Platz momentan von Mannschaften des SV Trier-Irsch und der SSG Kernscheid. "Mit dem neuen Rasen wäre der Platz auch wieder für die Grundschule, vor allem aber für den Kindergarten zugänglich. Das ist momentan zu gefährlich." Gerade Letzterer würde sich freuen, sein Sportfest wieder veranstalten zu können.
Aber auch der Verein selbst möchte Sportfeste für die Jüngeren anbieten. "Uns ist die Jugendarbeit wichtig. Die Kinder und auch die Jugendlichen sollen Spaß am Sport finden und die Möglichkeit haben, sich in eine Mannschaft einzugliedern", sagt Leicher. Ob die Mannschaften des SV Trier-Irsch und der SSG Kernscheid ihre Spiele schon zu Beginn der Saison 2014/2015 auf dem neuen Platz austragen können, sei noch nicht sicher. Die Bauzeit beträgt drei bis vier Monate - die Chancen stehen also gut.
Wer die Finanzierung des Kunstrasenplatzes mit einer Spende unterstützen möchte, kann sich gerne beim Verein melden: im Internet unter
www.sv-trier-irsch.com/projekt-kunstrasen, per E-Mail an
kunstrasen@sv-trier-irsch.de
Extra

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 683 000 Euro. Der größte Anteil der Kosten wird von der Stadt übernommen. Das Land Rheinland-Pfalz bewilligte 100 000 Euro. Des Weiteren beteiligen sich die Ortsbeiräte Irsch (30 000 Euro), Kernscheid (15 000 Euro) und Filsch (Obolus zur Förderung der Jugendarbeit) sowie die beiden von dem Projekt profitierenden Sportvereine Trier-Irsch (70 000 Euro) und SSG Kernscheid (10 000 Euro). mich

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